Claudia Praxmayer im Interview

15. April 2016
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Praxmayer, Claudia_(C) privat

Claudia Praxmayer (c) privat

„Ich will in erster Linie unterhalten, aber natürlich hoffe ich auch, dass ich meine Leser quasi ,nebenbei‘ ein wenig sensibilisieren kann.“

Ein Gespräch mit unserer Autorin Claudia Praxmayer über Artenschutz, beeindruckende Erfahrungen und ihren Thriller SPUREN AUS EIS.

 

Du schaffst es, das Thema Tier- und Umweltschutz gekonnt in eine rasante Thrillerhandlung einzubinden. Warum ist dir das so wichtig?

Claudia Praxmayer: „Artenschutz ist ein Thema, dass mich schon sehr lange beschäftig. Ich engagiere mich ehrenamtlich in diesem Bereich und bekomme täglich mit, wie schlecht es um viele Arten und auch Ökosysteme bestellt ist. Der Gedanke, dass es in absehbarer Zeit keine Schneeleoparden, Elefanten, Giraffen, Gorillas etc. mehr in freier Wildbahn geben könnte, ist für mich unerträglich. Mit meinen Büchern will ich in erster Linie unterhalten, aber natürlich hoffe ich auch, dass ich meine Leser quasi ,nebenbei‘ ein wenig für dieses wichtige Thema sensibilisieren kann.“

 

Praxmayer, Spuren aus Eis 2Du warst selbst bereits in den Bergen Kirgistans bei den Schneeleoparden – hoffentlich ohne atemlose Verfolgungsjagd … Hat dich das zu deinem neuen Thriller inspiriert?

Claudia Praxmayer: „Ich war eine Woche lang mit der ,Gruppa Bars‘, der Anti-Wilderer-Einheit des NABUs, in Kirgistan unterwegs. Mit diesen Männern durch die Berge zu streifen, sie bei der Arbeit zu beobachten und ihre Geschichten zu hören – das war schon etwas ganz Besonderes! Dazu die atemberaubende Landschaft und die Schneeleoparden, die ich allerdings nicht in freier Wildbahn, sondern in der NABU-Reha-Station zu Gesicht bekommen habe … Unfassbar beeindruckend! Auf der Rückreise war mein Kopf dann so voller Eindrücke, dass ich im Flieger ein halbes Heft mit Notizen vollgekritzelt habe.“

 

Du bist ständig unterwegs – wann findest du Ruhe zum Schreiben? Oder brauchst du dafür gar keine Ruhe?

Claudia Praxmayer: „Erstaunlicherweise bin ich manchmal sogar produktiver, wenn ich unterwegs bin. Sitze ich z. B. im Café, umgeben von wechselnden Stimmen, Menschen und Gerüchen, und habe das Gefühl, ,mitten drin‘ zu sein, fällt mir das Schreiben oft leichter als zu Hause am Schreibtisch. Aber natürlich gibt es auch Phasen, in denen ich genau diese Ruhe brauche, um meine Gedanken zu sortieren. Ich denke, für mich funktioniert die Mischung aus beidem am besten!“