„Der Dichter des Teufels“ von Tanja Schurkus

15. Oktober 2014
dotbooks

Foto-4Christopher Tiemens, ehem. Lektorats-Volontär bei dotbooks, stellt „Der Dichter des Teufels“ von Tanja Schurkus vor:

Mit welchen Fragen beschäftigt man sich, wenn man ein Volontariat bei dotbooks absolviert? Bei mir waren es unter anderem „Welcher göttliche Funke ließ Mozart sein Requiem komponieren?“ Und: „Was beflügelte Paganini beim Spiel auf der Geige?“ Und nicht zu vergessen: „Was inspirierte Goethe zu seiner Faust-Dichtung?“

Schurkus Autorenfoto

Autorin Tanja Schurkus

Unheimliche Legenden und düstere Geheimnisse begeistern mich seit jeher – und so war ich sofort Feuer und Flamme, als mir zu Beginn meiner Ausbildung hier bei dotbooks das Manuskript zu „Die Dichter des Teufels“ von Tanja Schurkus auf den Schreibtisch flatterte. Es hat mich das ganze Jahr über begleitetet: von der ersten Lektüre über die verschiedenen Stadien der Überarbeitung bis hin zum letzten sprachlichen Feinschliff. Abgesehen davon, dass es mich inhaltlich begeistert, ist es also auch ein Herzensprojekt.

Sowohl Roman als auch Protagonist trugen zu Beginn noch andere Namen, und auch an der Handlung hat sich während der Überarbeitung einiges verändert. Was jedoch nach einem Jahr noch genauso ist wie zu Beginn, sind die düstere und geheimnisvolle Atmosphäre des Romans und der Humor, der das Schaurige immer wieder durchbricht.

Begleitet mich daher nun ist das Jahr 1812 und ins napoleonisch besetzte Rheinland. Hier begegnen wir Gendarm Jean-Louis Picaud, der nach seinem Dienst in der Grand Armée – „Ich war in 14 Schlachten!“ – wegen seines aufsässigen Wesens von Paris in den Hunsrück zwangsversetzt wurde … und sich ziemlich langweilt. Als der junge Ferdinand ihn um Hilfe bittet, ist es mit der Ruhe jedoch vorbei: Lucinde, Ferdinands Braut, wurde in der Hochzeitsnacht von unheimlichen Gestalten entführt. Picaud glaubt nicht an derlei Schauergeschichten und beginnt, zu ermitteln – trotz steifem Knie und einem Hang dazu, sich gelegentlich eine Dosis Laudanum zu genehmigen.

Die Ermittlungen führen das ungleiche Paar bis nach Heidelberg, wo es einem geheimen Dichterzirkel auf die Schliche kommt, der sich ganz der schaurigen Seite der romantischen Literatur verschrieben hat. Alles scheint sich um eine geheimnisvolle rote Tinte zu drehen, welche die Künstler auf göttliche Weise inspiriert …

Schurkus-Dichter_des_Teufels_72dpiWer sich für düstere und romantische Geschichten begeistert, dem wird „Die Dichter des Teufels“ mit Sicherheit gefallen: Es gibt entführte Jungfrauen, unheimliche Gestalten, dunkle Wälder, abgeschlagene Köpfe, geheimnisvolle Damen in Schwarz – und schließlich einen actionreichen Showdown, der sich gewaschen hat! Mit Picaud und Ferdinand stoßen außerdem die größten Gegensätze aufeinander; der Gendarm hält den Handwerker für einfältig und ungehobelt, Ferdinand den Franzosen für blasiert und geschwätzig. Zank ist vorprogrammiert – zum Vergnügen des Lesers, denn wenn sich die beiden Streithähne ihre Wortgefechte liefern, ist das stets höchst amüsant.

Das Volontariat bei dotbooks habe ich im Mai beendet. Diese spannende, wirklich schöne Zeit werde ich immer auch mit „Die Dichter des Teufels“ verbinden – und ich bin stolz darauf, dass ich diesen sehr lesenswerten Roman vom ersten Moment an begleiten durfte. Deswegen freue ich mich sehr, dass ich euch nun die Leseprobe ans Herz legen darf, die für für euch HIER bereitsteht.

Gute Unterhaltung wünscht euch – nun mit einem herzlichen Gruß aus Hamburg und nicht mehr aus München

Christopher