Eva Maaser über Gartenarbeit und Buchideen

22. Januar 2015
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Eva Maaser (c) Barbara Schnitger

Eva Maaser (c) Barbara Schnitger

Wie funktioniert Fantasie? Die Frage habe ich mir, seit ich angefangen habe, Bücher zu schreiben, schon öfter gestellt, aber keine fundierte Antwort gefunden. Meine Fantasie überfällt mich mit manchmal geradezu irren Einfällen, und ein paar davon haben in den letzten zehn oder fünfzehn Jahren zu solchen Büchern wie „Das Puppenkind“ geführt.

An einem Samstag hatte ich die Grundidee dazu, am Sonntag fing ich, noch im Bett sitzend, an zu schreiben. Und schrieb zehn Wochen durch (nicht nur im Bett). Nach zehn Wochen war die Rohfassung fertig. Parallel zum Schreiben liefen die nötigen Recherchen, und damit musste ich mich höllisch beeilen, um mit dem Schreiben Schritt zu halten. Die ganze Story hatte ich dabei ungefähr im Kopf, aber es ergaben sich in den zehn Wochen immer mal wieder überraschende Änderungen.

Das liebe ich am Schreiben: Mich selbst zu überraschen. Beim zweiten Krimi der Rohleff-Reihe („Tango Finale“) ging die Überraschung sogar so weit, dass am Ende (auf den letzten 20 Seiten kam das heraus) eine andere Person die Taten begangen hatte, als ich eigentlich von Beginn an vorgesehen hatte. Und die neue Lösung war so verblüffend logisch! Als hätte da jemand in meinem Unterbewusstsein heimlich mitgearbeitet.

Und nachdem „Das Puppenkind“ fertig war, brannte die Fantasie noch so intensiv, dass sofort die Idee zum 2. Buch da war. Am Ende sind es 4 Rohleff-Krimis geworden.

Maaser - Puppenkind 2Autorin werden wollte ich übrigens nie. Vor 20 Jahren hätte ich die Idee noch weit von mir gewiesen, Schreiben wäre mir viel zu mühsam erschienen; dazu gekommen bin ich nur per Zufall, durch eine spontane Idee, die ich dann – ich probiere ja gern mal etwas aus – einfach umgesetzt habe. Als ich erst einmal dabei war, bin ich seltsamerweise beim Schreiben geblieben. So sind über 20 Bücher zusammengekommen. Was mich bei der Stange hält und dazu treibt, meine angeborene Faulheit immer wieder zu überwinden, ist wohl der glückliche Umstand, dass ich nicht unter Schreibblockaden leide. Wenn eine Idee zündet und ich anfange, habe ich keine Probleme, bis zum Ende durchzuschreiben. Wäre es mühseliger, würde ich mir so eine Arbeit nicht aufhalsen.

Apropos mühselig: Arbeit ist es schon, das Schreiben, vor allem aber das Überarbeiten und Korrekturlesen; davor drücke ich mich gern hin und wieder und geh erst einmal zur Gartenarbeit nach draußen.

Gartenarbeit ist mir ehrlich gesagt – bis heute – lieber als Schreiben.