Helga Glaesener über Alben und Magier, die auf einmal lebendig werden

8. Januar 2015
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Helga Glaesener (c) Privat

Helga Glaesener (c) Privat

Was schreibt man mit fünf Kindern für Bücher? Klar: Fantasy. Weil´s nämlich die Recherche spart. Und das ist wichtig, wenn überall Kinder herumwuseln und dreimal täglich essen wollen und gebügelte T-Shirts brauchen und Vokabeln abgefragt werden müssen …

Bald hat sich auch herausgestellt, dass Fantasy für Kinder das goldrichtige Genre ist. Sie lieben Alben und Magier. Ich hatte also fünf Testleser. Und gnadenlose Kritiker. Da bekam schon mal die eine oder andere Figur einen neuen Charakterzug oder die Handlung eine andere Richtung.

Apropos Charakter: Alles lassen Romanfiguren nicht mit sich machen. Sie leben nämlich. Sie entwickeln Eigenarten, die die arme Autorin gar nicht geplant hat. Sie werden widerspenstig, sie bringen mit dem, was sie tun, die ganze Planung durcheinander. Das macht Mühe, mannomann.

tableauUnd plötzlich verliebt man sich in sie. Kommt irgendwie. Der Prinz aus Ardfynnan ist stur, aber grundsympathisch. Sein Freund Morton nervt, hat aber ebenfalls Talente. Draufschlagen und reinhaun siegt manchmal über Cleverness. Und dann stecken die beiden bis zum Hals in Schwierigkeiten. Wie bringe ich euch da nur heil wieder raus? Sorgen, Sorgen … Und der Abwasch steht auch noch rum …

Das Ende ist furchtbar. Nicht im Buch. Aber für´s Leben der Autorin. Der letzte Satz wurde geschrieben. Gelwyn und Morton entschwinden. Der Schreibtisch sieht so leer aus. Das Herz der Erzählerin auch. Da schluckt man schon.

Bis sich auf einmal eine neue Idee anschleicht …