Marlene Menzel im Interview

29. Juli 2016
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Marlene Menzell (c) Magdalena Menzel

„Fremdenfeindlichkeit umschließt uns gerade in heutiger Zeit zu einem großen Teil.“

Ein Gespräch mit unserer Autorin Marlene Menzel über Gegensätze, ein schwieriges Thema und ihren Krimi FLAMMENBRÜDER:

 

Liebe Frau Menzel, in Ihrem Kriminalroman FLAMMENBRÜDER ermitteln der Kommissar Alois Seefeldt und die Rechtsmedizinerin Faraya Wolf gemeinsam. Was hat sie dazu bewegt, dieses Duo als Ermittlerteam zu wählen?

Marlene Menzel: „Faraya Wolf ist Halbafrikanerin und hat einen persönlichen Bezug zum Fall. So kommt es im Endeffekt zu dem auf den ersten Blick recht unterschiedlichen Ermittlerduo. Das Schöne daran ist aber, dass die beiden letztendlich doch gar nicht so verschieden sind, wie man zunächst vermutet. Sie ergänzen sich mit ihrer Art und haben dennoch viele gleiche Ansichten. Genau das war meine Absicht: den Gegensatz der beiden zu verstreuen.“

 

Menzel-2FLAMMENBRÜDER behandelt das sensible Thema ‚Fremdenfeindlichkeit‘. Wie haben Sie dazu recherchiert?

Marlene Menzel: „Fremdenfeindlichkeit umschließt uns gerade in heutiger Zeit zu einem großen Teil. Wir hören tagtäglich von Angriffen auf Ausländer und Asylheime (besonders in Berlin, wo die Geschichte spielt). So kam mir die Idee für die Gruppierung Brothers of Flames, bei der es allerdings nicht in erster Linie um Religionszugehörigkeiten geht, sondern rein um die Hautfarbe. In der Vergangenheit hat es bereits einige gefährliche Gruppierungen in diese Richtung gegeben, sodass ich nicht mehr viel hinzuerfinden musste.“

 

Der eine kauzig, die andere lebensfroh – die beiden Hauptfiguren Alois Seefeldt und Faraya Wolf aus ihrem Kriminalroman FLAMMENBRÜDER sind sehr unterschiedlich. Mit wem der beiden würden Sie gerne mal ein Bier trinken gehen?

Marlene Menzel: „Wahrscheinlich mit keinem von beiden … weil ich gar kein Bier trinke. Aber Spaß beiseite: Ich würde wohl tatsächlich eher mit Alois Seefeldt ein Bier trinken gehen. Er ist liebenswürdig und hilfsbereit, genau wie Faraya, aber ich habe ihn nicht umsonst ein wenig zweifelnd und verschroben beschrieben. Solche Charaktere mag ich. Er bringt viel Gefühl und die nötige Erfahrung für seine Arbeit als Kommissar mit. Seefeldt bleibt einfach auf dem Boden der Tatsachen. Schon direkt zu Beginn hat er sich einen Platz in meinem Herzen ergattert.“