Roland Mueller im Interview

24. März 2016
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Roland Mueller (c) privat

Roland Mueller (c) privat

„Es gibt einfach viel zu viele Begebenheiten, die ich gerne erzählen möchte.“

Ein Gespräch mit unserem Autor Roland Mueller über edle Fräulein, harte Bandagen und die zweite Staffel seiner historischen Serie „Der Clan des Greifen“.

 

Die zweite Staffel Ihrer historischen Serie „Der Clan des Greifen“ führt die spannende Geschichte um die Familie von Greifenberg weiter. Hatten Sie von Anfang an bereits die ganze Serie im Kopf, oder kommen Ihnen die neuen Ideen erst während des Schreibens?

Roland Mueller: „Im Wesentlichen habe ich die Serie natürlich im Kopf, bzw. die Highlights sind fest. Außerdem gibt es so etwas wie einen ‚Handlungsfahrplan‘. Natürlich kommen immens viele weitere Ideen während des Schreibens dazu. Es gibt einfach viel zu viele Begebenheiten, die ich gerne erzählen möchte. Genau dies macht die Sache aber spannend. Und anstrengend! Spannend, weil ständig neue Figuren und Charaktere auftauchen, die bei der Planung der Serie noch gar nicht bekannt waren. Anstrengend, weil man mit diesen Figuren ja auch neue Handlungsfäden erschafft, die der Autor natürlich immer schön im Augen behalten muss. Ein Beispiel: Die zweite Staffel, also Band 12, endet allein mit 8 (!) verschiedenen Erzählsträngen, die allesamt mit der spannenden Frage aufwarten: Wie geht es weiter?“

 

Mueller-Clan-Staffel-2-1Viele Leser haben der neuen Staffel entgegengefiebert. Gab es auch für Sie einen bestimmten Teil der Geschichte, auf dessen Weiterführung Sie sich besonders gefreut haben?

Roland Mueller: „Auf einen ganz bestimmten Teil habe ich mich eigentlich nicht gefreut. Dafür sind mir die Figuren alle zu lieb und teuer. Doch, wirklich! Aber ich muss zugeben, dass die nicht gerade einfach verlaufenden Beziehungen der weiblichen Figuren mit ihren jeweiligen Partnern jedes Mal eine neue Herausforderung darstellen. Denn ich wollte von Anfang an nicht die vorhersehbare Lovestory des edlen Fräuleins mit ihrem Galan erzählen, sondern realistische Begebenheiten. Das kann man nur, wenn man den Figuren Raum zum ‚Leben‘ gibt.“

 

Die Hochzeit von Eleonore von Greifenbergs Kindern ist in Staffel zwei ein großes Thema – ein glückliches Ereignis. Aber rund um die Burg geht es eher rau zu: Raubüberfälle, Folter, Attentate. Welche dieser beiden Facetten macht Ihnen beim Schreiben mehr Spaß?

Roland Mueller: „Die Greifenbergs folgen einem Machtanspruch, den sie durch geschickte Heiraten und kluge Allianzen festigen. Doch es wird ja in allen Bereichen dieser Serie mit harten Bandagen gekämpft, intrigiert, gemordet, gelogen, betrogen. Jedem Leser muss klar sein, dass dies in der Zeit des ausgehenden Mittelalters, einer Zeit tiefgreifender Veränderungen, nicht ohne Tragik abging. Genau das erzähle ich. Aber allen Lesern, die jetzt denken, mehr geht ja sowieso schon nicht mehr, denen kann ich nur eins sagen: Es geht noch viel, viel mehr …“