Sibylle Baillon über Ihren Roman „DIE ZWEITE BRAUT“

30. Januar 2018
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Baillon Die zweite Braut NEU für Autorin 2Besonders aufregend finde ich den persönlichen Zwiespalt des Landgrafen, der zwischen Glauben und Begierde, Frömmigkeit und Triebhaftigkeit zerrissen war.

Ein Gespräch mit unserer Autorin Sibylle Baillon über die Faszination vergangener Zeiten, einen Herrscher, der zwischen Liebe und Macht gefangen ist, und die Geschichte einer außergewöhnlichen Frau in ihrem historischen Roman DIE ZWEITE BRAUT:

Liebe Sibylle Baillon, in DIE ZWEITE BRAUT muss die junge Anne inmitten von Ränkespielen und Intrigen am Hof von Landgraf Philipp von Hessen ihren Weg finden. Was hat Sie zu dieser Geschichte inspiriert?

Sibylle Baillon: „Als Kind habe ich einige Jahre in Marburg gelebt und finde diese Stadt noch immer sehr schön. Aus diesem Grund habe ich mich lange Zeit mit dem Landgrafen befasst, denn seine Geschichte faszinierte mich auf Anhieb. Besonders aufregend finde ich den persönlichen Zwiespalt des Landgrafen, der zwischen Glauben und Begierde, Frömmigkeit und Triebhaftigkeit zerrissen war. Diesem außergewöhnlichen Mann wollte ich in meinem Roman DIE ZWEITE BRAUT die junge Anne gegenüberstellen, deren Leben durch ihre Begegnung mit dem Landgrafen völlig auf den Kopf gestellt wird.“

Baillon Die zweite Braut NEU für Autorin 1In Ihren historischen Romanen stehen stets taffe Frauen im Mittelpunkt. Was macht für Sie eine starke Heldin aus?

Sibylle Baillon: „Generell würde ich sagen: Selbstbewusstsein, Unabhängigkeit, Mut und Durchhaltevermögen. Aber auf historische Romane bezogen ist es eher schwierig, auf diese Frage zu antworten. Wenn ich über das Mittelalter schreibe, ist eine starke Heldin für mich eine Frau, die sich nicht in die ihr vorgegebenen Bahnen fügen möchte. Ich schreibe gern über Frauen, die in drastische Situationen abrutschen, in denen ihnen nichts anderes übrig bleibt, als sich mit allen Mitteln wieder heraus zu kämpfen, so wie Anne in DIE ZWEITE BRAUT. Damit es aber glaubwürdig bleibt, sind der Heldin natürlich Grenzen gesetzt und sie muss sich immer wieder neu in einer von Männern bestimmten Welt behaupten. Um der Kultur und Gesellschaft des Mittelalters gerecht zu bleiben, darf meine Heldin daher nicht zu selbstbewusst und unabhängig werden.

Warum sind speziell historische Romane wie DIE ZWEITE BRAUT Ihre Passion?

Sibylle Baillon: „Als junges Mädchen mochte ich den Stadtteil Sachsenhausen in Frankfurt besonders an Winterabenden, wenn Frischschnee auf den Straßen und den Autos lag und alles in Weiß gekleidet war – einfach, weil ich mir so besser vorstellen konnte, wie es wohl vor 200 Jahren mit Kutschen und ohne Autos ausgesehen haben muss. Schon immer haben alte Gebäude und Bräuche mich magisch angezogen und ich genieße es, in Gedanken der Moderne zu entfliehen und in vergangene Zeiten abzutauchen. Nun lebe ich meinen nostalgischen Traum und meine romantische Ader eben in Büchern aus, als Leserin und als Autorin.

Baillon Die zweite Braut 3Meine Kindheitsträume über das alte Frankfurt und vergangene Zeiten habe ich mittlerweile jedoch ein wenig korrigiert: Denn natürlich habe ich damals nicht darüber nachgedacht, wie sehr viel härter das Leben in vergangenen Epochen war und dass es ein Glück ist, in der heutigen Zeit zu leben – besonders als Frau.

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