Michael H. Schenk im Interview

15. Januar 2016
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Michael H. Schenk (c) privat

„Unterhalten und sensibilisieren“

Unser Autor Michael H. Schenk hat sich die Zeit genommen und dotbooks einige Fragen beantwortet – über seine Arbeit beim Katastrophenschutz und die Hintergründe seines Thrillers „Terrorziel: Berlin“.

 

Lieber Michael H. Schenk: Warum schreiben Sie – und warum haben Sie dieses Buch geschrieben?

Michael H. Schenk: „Das geschriebene Wort in Form eines Buches regt unsere Phantasie an und lässt ihr auch den meisten Spielraum. Trotz der Beschreibungen eines Autors bleiben uns viele Interpretationsmöglichkeiten, wie wir uns die einzelnen Personen und Szenen bildlich in unserem Kopf vorstellen. Das Buch ist also für mich das ideale Mittel, eine Geschichte zu erzählen. Im Fall von „Terrorziel: Berlin“ ging es mir darum, meine Leser spannend zu unterhalten und sie zugleich dafür zu sensibilisieren, dass Terror nicht nur ein hohes Gefährdungspotenzial hat, sondern auch von den verschiedensten Gruppierungen oder Einzelpersonen und aus den unterschiedlichsten Motiven verübt werden kann.“

 

Vor dem aktuellen weltpolitischen Hintergrund –  Was ist Ihnen an Ihrem Buch besonders wichtig?

Michael H. Schenk: „Terror kann niemals gerechtfertigt werden. Man darf ihn nicht nutzen, um Vorurteile gegen ethnische oder religiöse Gruppen zu schüren. In meinem Buch entwarf ich daher ein Szenario, in dem radikale Rechte und Linke ein Zweckbündnis schmieden, um den Staat zu destabilisieren und den Verdacht dabei auf Muslime zu lenken. Jeder Terror hat zum Ziel, einen Staat und seine Gesellschaft zu destabilisieren und die Werte einer Gemeinschaft auf den Prüfstand zu stellen. Gelingt es dem Terror, Vorurteile, Unsicherheit und Hass zu schüren, hat er sein Ziel schon weitestgehend erreicht.“

 

Schenk-3Was hat Sie zu Ihrem Buch inspiriert?

Michael H. Schenk: „Die Idee zum Buch entstand im Jahr 2011, kurz nach den Anschlägen in den U.S.A. Da ich fast vierzig Jahre beruflich mit den verschiedenen Aspekten des Katastrophenschutzes befasst war, stellte sich mir vor allem die Frage, wie sich ein verheerender Anschlag (oder eine ganze Serie) bei uns auswirken könnte.“

 

Wie bereiten Sie sich auf das Schreiben eines Buchs vor, wie recherchieren Sie?

Michael H. Schenk: „Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit war mir eine Vielzahl von Terrorakten bekannt, die weltweit stattgefunden haben, und die ich als Anhalt für die Ausarbeitung meiner Szenarien nutzte. Für die Recherche der Details und örtlicher Gegebenheiten nutze ich natürlich das Internet, wobei es gilt, die verschiedensten Quellen ausfindig zu machen und untereinander abzugleichen.“

 

Haben Sie in Ihrem Buch einen Lieblingssatz, gibt es eine Szene, auf die Sie besonders stolz sind?

Michael H. Schenk: „Dieser Roman ist eine Fiktion. Er ist den ehrenamtlichen Frauen und Männern der Hilfsorganisationen gewidmet, die ihre Freizeit opfern und ihre Gesundheit riskieren, um uns in einer Notlage beizustehen. Unentgeltlich und meist ohne Dank.“