„63 x Liebe“ von Roman Libbertz

23. Mai 2015
dotbooks
Verlegerin Beate Kuckertz

Verlegerin Beate Kuckertz

dotbooks-Verlegerin Beate Kuckertz stellt „63 x Liebe“ von Roman Libbertz vor:

Über zwanzig Jahre arbeite ich nun schon in deutschen Verlagen, und immer, wenn ich Gedichte verlegen wollte, hieß es: „Liest keiner!“, „Gedichtbände liegen wie Blei in den Regalen!“ und „Das kaufen die Buchhändler erst gar nicht ein.“

Da ich damals noch nicht Verlegerin war, musste ich mich der Meinung der Vertriebskollegen beugen – und genoss es umso mehr, wenn mein damaliger Freund mir am Abend Rilke-Gedichte vorlas. Irgendwann ging dieser Mann, aber mein Vergnügen an Lyrik hat immer schon alle Lebensphasen überdauert. Eichendorff, Robert Gernhardt, Pablo Neruda, Said – immer liegt ein Gedichtband auf meinem Nachtkästchen. In schwierigen Zeiten schenken mir ihre Verse Trost, meistens aber übertützen sie meine positive Stimmung oder bringen mich am Ende eines langen Tages einfach zum Nachdenken.

Für mich sind Gedichte ein nicht wegzudenkender Teil meiner persönlichen Lektüre, sie bereichern mein Leben!

Als ich den Münchener Maler und Schriftsteller Roman Libbertz zum ersten Mal traf und er mir erzählte, dass er Liebesgedichte schreibt, erwachte mein alter Traum – und nun bin ich nicht nur Verlegerin meines eigenen Verlages, sondern habe ein Team, das von Romans Versen spontan genauso begeistert war wie ich.

Roman Libbertz versteht es, den oft flüchtigen Zauber besonderer Momente und Begegnungen in Worten festzuhalten.

Roman Libbertz (c) privat

Roman Libbertz (c) privat

In „63 x Liebe“ versammelt er Gedichte, die das Leben und die Liebe ihm in die Feder diktierten und die uns als Lesern tiefen Einblick in seine Welt geben. Während wir gemeinsam die Texte für seinen Gedichtband ausgewählt haben, ist Roman für mich nicht nur zu einem wichtigen dotbooks-Autor geworden, sondern auch zu einem Freund – wieder einmal hat die Lyrik mein Leben auf besondere Art bereichert.

Ich bin fest überzeugt, dass Gedichte durch die Möglichkeiten des digitalen Publizierens und Lesens eine Renaissance erfahren werden: Endlich können Verlage Autoren eine Plattform für ihre Verse bieten – und Leser können sie auf ihrem Reader, Computer oder Handy überall genießen. Gedichte lesen heißt wandern gehen in fernen Welten, aus dem Zimmer über die Sterne hinausblicken, das Universum erforschen und die beengenden Ich-Grenzen überwinden. Jeden Tag ein Gedicht – das ist wahres Leseglück! Ganz besonders, wenn es sich um ein Gedicht von Roman Libbertz handelt.