»Bienenbeek hat es in sich: Angefangen bei den Landfrauen, die alles andere als ein betulicher ›Klönschnack- und Kuchenbackverein‹ sind.«

6. September 2024
dotbooks

Ein Gespräch mit unserer Autorin Julia Reymers über ihre Heimat, die Lüneburger Heide, die regionalen Eigenheiten und Spezialitäten der Heidjer und ihre WILLKOMMEN IN BIENENBEEK-Romanreihe.

In DAS KLEINE HAUS IN DER HEIDE findet die Hamburgerin Lene im idyllischen Bienenbeek ihr Traumhäuschen weit weg vom Großstadttrubel. Was macht dieses Dorf so besonders?

Julia Reymers: »Bienenbeek ist nicht nur ein romantisches Heideörtchen bei Lüneburg, sondern auch ein Dorf, das es in sich hat. Angefangen bei den Landfrauen, die alles andere als ein betulicher ›Klönschnack- und Kuchenbackverein‹ sind, über die engagierte Feuerwehr bis hin zu den manchmal etwas eigenwilligen, aber stets herzlichen und hilfsbereiten Dorfbewohnern. Nicht zu vergessen die zahlreichen (feucht-fröhlichen) Feste, die gern gefeiert werden!

In Bienenbeek gibt es noch eine echte Gemeinschaft und bedingungslosen Zusammenhalt – definitiv ein Ort, in dem ich gerne leben würde. So geht es auch Lene und ihrem Mann Matthias, die im ersten Band meiner Reihe, DAS KLEINE HAUS IN DER HEIDE, alles daran setzen, dort ein Grundstück zu bekommen. Dafür schmieden sie extra einen geheimen Plan – die ›Mission Troja‹, um das Dorf für sich zu erobern, doch natürlich geht einiges gründlich schief … Und auch die junge Hamburgerin Sophia braucht die beherzte Unterstützung der Bienenbeeker, wenn sie in Band 2, DIE KLEINE GÄRTNEREI IN DER HEIDE, den alten Hofladen ihrer verstorbenen Tante wieder mit Leben füllen will …«

Wie entstand die Idee zu Ihrem Roman? Und warum konnte er nur in der Lüneburger Heide spielen?

Julia Reymers: »Vor einigen Jahren war ich mit meinem Mann selbst auf der Suche nach einem Grundstück – so wie Lene und Matthias. Dabei ist uns in einem Neubaugebiet ein ›Bonuspunkte-System‹ begegnet – einige Grundstücke sollten dort bevorzugt an Bewerberinnen oder Bewerber vergeben werden, die Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr sind oder sich in die Dorfgemeinschaft einbringen. Ich meinte daraufhin scherzhaft zu meinem Mann, dass wir uns doch direkt in diversen Vereinen anmelden könnten – und im selben Moment wusste ich: Das ist eine perfekte Romangeschichte! (Aber um hier keine Missverständnisse aufkommen zu lassen – der Rest der Geschichte ist fiktiv und wir haben auch ohne Bonuspunkte ein Grundstück bekommen 😉).

Die Lüneburger Heide als Schauplatz war nicht nur ein Muss, weil sie meine Heimat ist – sondern weil sich diese Region so unglaublich vielfältig zeigt: Von der lila schimmernden Heideblüte über romantische Täler mit Heidschnucken, kulinarische Besonderheiten wie den Heidehonig und Wacholdergebäck bis hin zum Wilseder Berg. Außerdem inspirieren mich die ›Heidjer‹ – wie man die Bewohnerinnen und Bewohner der Lüneburger Heide liebevoll nennt – jeden Tag aufs Neue.«

In DIE KLEINE GÄRTNEREI IN DER HEIDE kehrt Sophie nach vielen Jahren in ihr Heimatdorf zurück – welche Abenteuer erwarten sie dort?

Julia Reymers: »Als Sophie nach über einem Jahrzehnt in die alte Gärtnerei ihrer Tante zurückkehrt, ist von der prächtigen Anlage nicht mehr viel übrig. Die Beete sind überwuchert, das Gewächshaus marode und auch sonst wartet im Garten die ein oder andere Überraschung auf sie. Doch als Sophie sich mutig mitten hinein in das Chaos stürzt, kommt nach und nach so mancher Schatz aus dem paradiesischen Ort ihrer Kindheit wieder zum Vorschein. So entdeckt sie zum Beispiel eine Glockenheide, die allen Widrigkeiten zum Trotz noch blüht. Außerdem findet sie eine Sammlung seltener Pflanzensamen, die ihre Tante wie einen Schatz gehütet hat: Da sich darunter auch besondere Heidepflanzen befinden, beschließt Sophie, ihre Gärtnerei darauf zu spezialisieren und bienenfreundliche Sorten anzubauen. Was nämlich viele nicht wissen: Die typische Heide, die man in Supermärkten und Gärtnereien als Massenware findet, blüht dank ihrer ungefüllten Blüten zwar lange, ist aber gar nicht bienenfreundlich.

Außerdem taucht Sophie schon bald mitten in den Dorftrubel von Bienenbeek ein, samt feuchtfröhlicher Feste und anhaltender Fehde zwischen dem Landfrauenverein und dem Bürgermeister …«

In DAS KLEINE HAUS IN DER HEIDE entdeckt die Romanheldin Lene ihre Liebe zum Backen wieder – wie kommt’s? Und welches von Lenes Rezepten können Sie besonders empfehlen?

Julia Reymers: »Das Backen ist für Lene ein Ausgleich zu den größeren und kleineren Katastrophen ihres Alltags, die sich während ihres Umzugs in die Lüneburger Heide so abspielen – dabei kann sie sich entspannen und einfach mal runterkommen. Da trifft es sich gut, dass Bienenbeek in diesem Punkt so einiges zu bieten hat und Lene durch die Landfrauen in regionale Geheimrezepte eingeweiht wird. Bei der Vielfalt an Leckereien fällt es mir ziemlich schwer, mich für ein Rezept zu entscheiden – aber wenn ich es müsste, wäre es definitiv Lenes Buchweizentorte. Die ist wirklich unschlagbar lecker! (Wer auch in den Genuss kommen möchte, sollte unbedingt in den Roman reinschauen 😉!)«

In DIE KLEINE MÜHLE IN DER HEIDE muss Lotte als neu Zugezogene einen Wettbewerb gewinnen, um ihren Traum vom eigenen Hochzeitsladen zu verwirklichen – welche Hindernisse gilt es zu überwinden?

Julia Reymers: »Beim Schreiben hat es mir großes Vergnügen bereitet, wie die eigentlich so toughe Lotte als Zugezogene in der Lüneburger Heide durch die Heidjer vor die ein oder andere Herausforderung gestellt wird. So ist die Braut, für die Lotte eine Hochzeit planen soll, überhaupt nicht begeistert von einer rustikalen Landhochzeit. Obwohl Lotte sich die größte Mühe gibt, geht alles schief, was nur schief gehen kann. Unter anderem löst der Blumenschmuck einen allergischen Anfall bei dem Bräutigam aus, die Braut geht bei dem Junggesellinnenabschied verloren und ein widerspenstiges Alpaka namens Rudi bringt bringt dann vollends alles zum Kippen …  Und auch die Heidschnucke Ella, die gemeinsam mit ihrem Schäfer mehrfach Lottes Weg kreuzt, hat es in sich. 😉«

Das Gespräch führte Ronja Beck aus dem dotbooks-Lektorat.