Alexandra von Grote über Schicksale, die verbinden
„Die Nacht von Lavara“ spielt in Frankreich und Italien und erzählt die Geschichte von drei Menschen, deren Leben durch schicksalhafte Ereignisse während des Zweiten Weltkrieges miteinander verknüpft sind. Ausgangspunkt des Geschehens ist der Soloabend einer berühmten italienischen Opernsängerin 1994 in Paris. Hier werden für die Sopranistin Carla Tognelli, den ehemaligen französischen General François Duforge und den auf einem Pariser Friedhof lebenden Obdachlosen Henri Laroque Erinnerungen wach, die lange zurück liegen und den Leser zu einem ungesühnten Kriegsverbrechen führen, begangen 1943 in Italien. Die Umstände dieses Verbrechens werden dem Leser in Erinnerungs-Rückblenden der Hauptfiguren auf dramatische Weise nahe gebracht. Im Zentrum des Geschehens steht jene Nacht von Lavara, die sich in das Leben der Protagonisten für immer eingebrannt und ihr weiteres Schicksal bestimmt hat.
Der Roman wurde von tatsächlichen historischen Begebenheiten inspiriert, doch die Charaktere sowie die Handlungsstränge sind frei erfunden. Lange und eingehend habe ich mich mit dem Stoff befasst und die historischen und politischen Hintergründe recherchiert.
„Die Nacht von Lavara“ ist ein ebenso spannendes wie sehr emotionales Buch. Dies war mir als Autorin wichtig: den Leser zu berühren, ihn für das Geschehen zu sensibilisieren und ihm die Hauptfiguren nahe zu bringen. Mein Roman greift am Schicksal Einzelner Geschehnisse auf, die sich in Zeiten von Krieg, Zerstörung und Chaos bis heute immer wieder aufs Neue wiederholen. Insofern ist der Roman auch hochaktuell: Es sei nur verwiesen auf die Gewaltexzesse vom so genannten Islamischen Staat, von Boko Haram oder Al Quaida.