30 Tage bei dotbooks
Meine ersten 30 Tage bei dotbooks
Unser Praktikant Gregor Schmalzried gibt einen Einblick hinter die Kulissen von dotbooks:
Überraschungen sind eine tolle Sache, wenn man ein Praktikum antritt – vorausgesetzt natürlich, sie sind positiver Art. Es könnte sich auch herausstellen, dass in der Mittagspause Fight Clubs abgehalten werden oder im Serverraum Fledermäuse brüten … doch das ist, wie ich nach meinen ersten vier Wochen als Praktikant im Marketing (und ab und zu dem Lektorat) berichten kann, bei dotbooks nicht der Fall. Tatsächlich gehen hier alle sehr freundlich miteinander um und auch im Serverraum konnte ich nichts Ungewöhnliches entdecken. Dafür kommen die Überraschungen aus anderen Richtungen – und sie waren durch die Bank positiv.
Angefangen damit, wie abwechslungsreich der dotbooks-Alltag für mich ausfällt: Es gibt in einem Verlag eben doch weit mehr zu tun als Inhaltsangaben zu verfassen und mit Autoren zu diskutieren, und ich habe den Eindruck, allein in meinen ersten 30 Tagen eine enorme Anzahl dieser Aufgaben kennengelernt oder gleich übernommen zu haben. Jeder Tag ist anders. Mal werden Grundsatzdiskussionen über die Positionierung von Autoren und Aktionen geführt, mal wird ausführlich über Details gesprochen. Mal geht es um Texte, mal um Werbebilder oder Cover. Und ja, ab und zu bin ich auch eine Weile damit beschäftigt, Inhalte aus einer Excel-Tabelle in eine zweite, anders formatierte zu übertragen. Aber selbst das erfüllt ja im Großen und Ganzen seinen Zweck und außerdem passiert auch irgendwann zwischen Zeile 200 und 300 etwas Unerwartetes, wie dass zum Beispiel der freiberufliche IT-Berater vorbeischaut und seinen äußerst niedlichen Labrador mitbringt.
Etwas berechenbarer scheinen im ersten Moment die Runden und Besprechungen zu sein, die sich an ihre festen Termine halten (auch wenn man das über ihre Dauer nicht immer sagen kann). Dort gibt es aber genauso Überraschungen: Zum Beispiel, wenn ich – gerade einen Tag da und mir kaum über den Unterschied zwischen Lektoratsrunde, Textrunde und Marketingrunde im Klaren – plötzlich vom Programmleiter nach meiner Meinung gefragt werde. In den Runden gibt es keine Trennung zwischen Profis und ahnungslosen Praktikanten – ein Vorschlag von mir wird als ganz normaler Gesprächsbeitrag wahrgenommen und diskutiert.
Überhaupt fühlte ich mich sehr rasch ich in den Verlagsalltag eingebunden und war – statt mit Über-die-Schulter-Gucken und Zum-Kopierer-Laufen – mit Dingen beschäftigt, die tatsächlich kreativen Input erfordern. Schon nach einer Woche wurden mir bestimmte Stärken und Schwächen bescheinigt und entsprechende Aufgaben zugewiesen.
Da ich bisher noch keine anderen Erfahrungen im Verlagswesen gemacht habe, kann ich nicht einschätzen, ob sich dotbooks im Vergleich zu anderen Verlagen anders verhält. Ich kann es mir aber vorstellen: Das dotbooks-Team erweckt trotz aller Professionalität den Eindruck einer kleinen Familie – und zwischenzeitlich Teil dieser zu sein, ist eine tolle Erfahrung, von der ich einiges mitnehmen werde. Darunter neues Wissen über Branche, Sprache und gutes Arbeiten im Team – aber auch den Vorsatz, dass ich mir jetzt wirklich endlich einen eReader zulegen werde. Zumindest damit hatte ich aber schon irgendwie gerechnet.