Meike Werkmeister über Ihren Roman „Nachspielzeit in Sachen Liebe“

12. Mai 2016
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MeikeWerkmeister(c)UlrikeSchacht

Meike Werkmeister c) Ulrike Schacht

„Es hat mir selten etwas mehr Spaß bereitet, als diesen Roman zu schreiben.“

Unsere Autorin Meike Werkmeister über einen besonderen Tag am Meer, kleine Fetzen Inspiration und ihren Roman NACHSPIELZEIT IN SACHEN LIEBE:

 

Als sich etwas Entscheidendes in meinem Leben änderte, war ich gerade auf Norderney. Ich verbrachte ein paar Tage mit meiner Freundin auf der Nordseeinsel, und wir spazierten am Strand entlang.
Es war Anfang März, die Sonne schien uns auf die Nasen, doch der Wind pfiff noch eisig.
Dann kam plötzlich der Anruf: „dotbooks will dein Buch!“

Werkmeister, Nachspielzeit 1Ich hatte schon viele Jahre geschrieben, sogar einen Roman fertiggestellt. Aber bisher hatte kein Verlag an meine Ideen geglaubt.
„Schön geschrieben“, hieß es oft, „Aber diese Geschichte? Kommen Sie mit was anderem wieder!“
Etwas anderem? Jeder, der schon einmal diese eine Geschichte im Kopf hatte, weiß, wie schwer das ist. Für mich war es die von Sarah und Mavie. Von zwei völlig verschiedenen Spielerfrauen, die plötzlich keine mehr sind und sich ein neues Leben aufbauen müssen.
Wie sie entstanden ist?
Aus tausenden kleinen Fetzen Inspiration.

Da war dieses Interview, das ich als Journalistin (und Fußball-Fan) für ein Promi-Magazin mit einem Nationalspieler führte, der mir bei seinem neuen Verein und in seiner neuen Stadt wie ein verlorener kleiner Junge vorkam.
Da war die Bekannte, die von heute auf morgen von ihrem Mann ausgetauscht wurde, und erst lernen musste, nicht mehr für ihn, sondern für sich selbst zu leben.
Da waren lustige Zufälle, eine Songzeile, eine Stimmung – und nach und nach wurden sie zu dieser Geschichte in meinem Kopf.

Meike-ArbeitAls der ersehnte Anruf kam, hatte ich etwa 60 Seiten geschrieben. Etwa sechs Monate lang habe ich dann das heruntergeschrieben, was so lange darauf gewartet hatte, raus zu dürfen. Es hat mir selten etwas mehr Spaß bereitet.

An jenem Tag am Meer, vor etwas mehr als einem Jahr, kreischten meine Freundin und ich zunächst unsere Freude heraus (nachdem ich aufgelegt hatte, versteht sich).
Später nahmen wir je eine Muschel vom Strand mit. Ich suchte mir eine mit einem kleinen Loch aus, sie liegt vor mir, während ich dies hier schreibe.
Sie soll mich daran erinnern, dass auf meinem Weg zur veröffentlichten Romanautorin nicht alles perfekt sein wird. Dass es auch Rückschläge, fiese Amazon-Rezensionen oder gerümpfte Nasen im Bekanntenkreis geben wird.

Aber dass ich mich auf Folgendes besinnen sollte: Es gibt jetzt dank dotbooks Leute, die Sarah und Mavies Geschichte lesen können, die dabei womöglich Freude empfinden – vielleicht sogar berührt von ihr sind.

Und das ist es, was zählt.