Andreas Hultberg im Interview
„Ich habe mich sofort in diese Stadt verliebt.“
Ein Gespräch mit Andreas Hultberg über die Faszination von Spannungsromanen, die Schönheit Lissabons und seinen Krimi DER TOD VERGISST NIE.
Lieber Andreas Hultberg, der Krimi DER TOD VERGISST NIE ist Ihr Debütroman. Wo kam Ihnen die Idee dazu?
Andreas Hultberg: „Das lässt sich gar nicht so pauschal sagen. Im Alltag passieren täglich viele interessante und spannende Dinge, eigentlich findet man ständig Inspirationen, ohne gezielt danach suchen zu müssen. Manche Ideen kommen auch beim Zeitunglesen, wie zum Beispiel die für den Prolog, andere wiederum aus dem Fernsehen, so etwa das traurige Thema Kinderpornografie, das in meinem Roman eine wichtige Rolle spielt.“
Was fasziniert Sie an Krimis? Lesen Sie diese auch privat gerne?
Andreas Hultberg: „Spannende Geschichten haben mich schon als Kind fasziniert, und das ist bis heute so. Ich habe schon immer viel und gerne gelesen – alle möglichen Genres, auch Sachbücher. Aber ein gut geschriebener Krimi ist für mich etwas ganz Besonderes. Wenn mich eine Story richtig fesselt, kann es schon mal passieren, dass ich die Nacht durchlese.“
Die ermittelnden Kommissare Lina Bredow und Christoph Zeller sind sehr unterschiedliche Charaktere. In welcher Figur steckt mehr Andreas Hultberg?
Andreas Hultberg: „In der Tat sind beide sehr gegensätzlich. Christoph ist eine Art schlampiges Genie mit reichlich Ecken und Kanten, Lina hingegen eher die Besonnene, so etwas wie der ruhende Pol. Aber beide sind geradlinig, ehrlich und auf ihre Weise durchaus sympathisch. Andreas Hultberg würde ich irgendwo zwischen ihnen einordnen. Er hat von beiden etwas, aber von keinem alles. Und gerade Letzteres ist – vor allem, wenn man sich Zellers chaotisches Liebesleben ansieht – auch ganz gut so.“
Die erste Szene von DER TOD VERGISST NIE spielt in Lissabon. Haben Sie eine persönliche Verbindung zu dieser Stadt.
Andreas Hultberg: „Ich war 1993 das erste Mal in Lissabon und habe mich sofort in diese Stadt verliebt. Seit mehreren Jahren verbringe ich meinen Sommerurlaub an der wunderschönen Costa Caparica vor den Toren der Stadt und habe dort inzwischen gute Freunde gefunden. Ich kenne Lissabon mittlerweile ziemlich gut, auch viele Ecken, die man nicht im Reiseführer findet. Und ich kann Ihnen versichern: es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken.“
Wie schreiben Sie am liebsten? Gibt es einen bestimmten Ort, schreiben Sie zu einer bestimmten Uhrzeit oder brauchen Sie eine besondere Atmosphäre?
Andreas Hultberg: „Da bin ich eigentlich eher unkompliziert. Meistens schreibe ich abends zu Hause in meinem Büro. Notfalls genügen aber auch ein Laptop und irgendeine halbwegs ruhige Ecke. Manchmal kommt mir allerdings auch irgendwo unterwegs eine Idee aus heiterem Himmel. Für solche Fälle habe ich immer einen Notizblock und einen Stift dabei.“
Haben Sie in Ihrem Buch einen Lieblingssatz oder gibt es eine Szene, auf die Sie besonders stolz sind?
Andreas Hultberg: „Das wäre ja schlimm. Ich finde nämlich, man sollte den Lesern ein Buch nur dann ‚zumuten‘, wenn man selbst der Überzeugung ist, von der ersten bis zur letzten Seite sein Bestes gegeben zu haben. Stolz bin ich aber auf die vielen Leute im Hintergrund, die dabei geholfen haben, dass dieses Buch erscheinen konnte, und auf meine Familie, ohne die das alles kaum möglich gewesen wäre.“