Sibylle Baillons Begegnung mit Napoleon
„Das Erstaunlichste wurde meine Begegnung mit Napoleon.“
Ein exklusiver Blogbeitrag von Sibylle Baillon über die Französische Revolution, ihre persönliche Lieblingsfigur und ihren historischen Roman DIE TÖCHTER DES STURMS.
„Mein Traum, Schriftstellerin zu werden, erwachte erst spät, denn um ganz ehrlich zu sein, traute ich mir das Schreiben erst einmal nicht zu. Auch wenn ich viele Bücher gelesen hatte, empfand ich diesen Wunschtraum als etwas Unerreichbares. Doch mein Sohn sagte einmal zu mir: ‚Ach Mama, schreib doch einfach, wenn es dir Spaß macht.‘ Richtig, dachte ich bei mir, legte los und das Schreiben wurde für mich zur Offenbarung – seitdem will und kann ich nicht mehr damit aufhören.
Wichtig war mir bei DIE TÖCHTER DES STURMS vor allem, den Roman so zu gestalten, wie ich ihn gerne selbst gelesen hätte. Außerdem wollte ich keinen versteckten Geschichtsunterricht geben, sondern dem Leser die spannende und ereignisreiche Epoche der Französischen Revolution durch lebhafte Dialoge und glaubwürdige Protagonisten näherbringen.
Meine Wahl, nicht nur eine Hauptfigur, sondern gleich drei Protagonistinnen zu präsentieren, entstand aus dem Wunsch heraus, dem Leser alle Gesellschaftsschichten von ‚innen‘ heraus nahezubringen und dadurch die krassen Unterschiede deutlicher werden zu lassen. Denn während der Wirren der Revolution herrschte in allen Schichten Angst und Chaos und so kommt in jedem der drei Erzählstränge gleich viel Spannung auf. Dabei muss ich zugeben: Obwohl ich alle drei Mädchen in mein Herz geschlossen habe, war und bleibt Jeanne meine Lieblingsfigur – ein zehnjähriges Mädchen, das sich alleine durch die gefährlichen Pariser Straßen schlagen muss und außergewöhnliche Eigenschaften entwickelt.
Das Erstaunlichste beim Schreiben des Romans wurde dann meine Begegnung mit Napoleon. Obwohl er sich wie ein roter Faden durch das Buch zieht, bleibt er im Hintergrund und der Leser darf ihn mal ganz anders erleben, nämlich als jungen Kerl, lange vor seinem kometenhaften Aufstieg.
Eine der beeindruckendsten Szenen, bei der mir beim Schreiben selbst ganz mulmig wurde, war für mich jedoch die Begegnung mit dem makabersten aller Berühmtheiten dieser Zeit und die Geschichte seines mysteriösen Stuhles … diese Überraschung möchte ich Ihnen jedoch nicht vorwegnehmen.
Herzlichst grüßt Sie,
Ihre
Sibylle Baillon“
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