Allegra WInter über ihre historischen Liebesromane

8. Juni 2017
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Allegra Winter

Allegra Winter (c) privat

„Das Verliebtsein war vor knapp 850 Jahren sicher nicht anders als heute.“

Unsere Autorin Allegra Winter über das Leben in einer anderen Zeit, Helden, die einem ans Herz wachsen, und ihre historischen Liebesromane:

 

Am Ende eines Buches ist es immer ein bisschen traurig, sich von seinen Heldinnen und Helden verabschieden zu müssen. Man hat so viel miteinander erlebt! Da fällt es auch mir als Autorin schwer, mich zu trennen, denn ich tauche natürlich tief in die Welt meiner Figuren ein und erlebe hautnah deren Geschicke mit.

Meine Helden und Heldinnen begleiten auch mich in meinem Alltag. Gelegentlich passiert es mir sogar, dass ich in einem Schaufenster vielleicht ein schönes Schmuckstück sehe und denke „das könnte aber Madlyn gut gefallen“.

Winter, Nackenbeißer Romance 2Man inspiriert sich also gegenseitig. Ich beobachte Dinge oder habe Begegnungen, die in ein Buch einfließen und andererseits inspirieren die Gegebenheiten der Geschichte mich ebenso in meinem Leben. Gerade historische Romane lassen den Wunsch nach einer etwas langsameren, einfacheren Welt aufkommen.

Man denke alleine an das Reisen. In einer guten halben Stunde fährt man heute mit dem Auto von Chester nach Rhuddlan in Wales. Im Mittelalter war das zu Pferd eine volle Tagestour, zu Fuß sogar noch länger. Jeder, der schon einmal wandern war, weiß aber auch, wie viele Schätze es in einer Landschaft zu entdecken gibt, Tiere, Pflanzen, den Himmel, die Wolken.

Winter, Nackenbeißer Romance 3Die meisten mittelalterlichen Menschen hatten kaum persönlichen Besitz. Madlyns teuerster Besitz, Pergament, Feder und Tinte, passt in einem kleinen Leinenbeutel. Wenn ich je aus meinem Arbeitszimmer ausziehen müsste, bräuchte ich einen eigenen Möbelwagen.

Doch das Verliebtsein war vor knapp 850 Jahren sicher nicht anders als heute. Und mit meinen Heldinnen ist es fast wie mit einer guten Freundin – ich leide bei Liebeskummer mit, empöre mich über den „unmöglichen Kerl“ (den Helden) und bin schließlich von ganzem Herzen entzückt, wenn sie sich dann doch kriegen.