Beatrix Mannel im Interview
„Für mich ist Humor einfach lebenswichtig!“
Ein Gespräch mit Beatrix Mannel über ihren Krimi DER BRAUTMÖRDER und wieso die Autorin gelegentlich mit einem Hammer unterm Kopfkissen schläft.
Liebe Beatrix Mannel, in DER BRAUTMÖRDER beweisen Sie, dass ein Krimi knallhart und dennoch witzig geschrieben sein kann. Was war dabei die größte Herausforderung für Sie?
Beatrix Mannel: „Es war eine schmale Gratwanderung, denn ich wollte nicht, dass es zu slapstickartig wird, damit nimmt man meiner Meinung nach die Spannung komplett raus. Aber für mich ist Humor einfach lebenswichtig! Und ohne den könnte Marlene ihren stressigen Alltag im Radio nicht meistern. Letztlich geht es ja uns allen so, dass mit einer Prise Humor einfach alles besser zu ertragen ist, oder?“
Protagonistin Marlene moderiert eine Radio-Nachtsendung, in der sie Verbrechen aufdecken will – ein wenig wie ‚Aktenzeichen XY‘ im TV. Glauben Sie, die Sendung könnte in der Realität funktionieren?“
Beatrix Mannel: „Ja, genau deshalb hatte ich mir die so ausgedacht. Allerdings eher für den regionalen Bereich. DER BRAUTMÖRDER spielt ja noch in den 1990er Jahren, da war das Internet gerade erst in den Kinderschuhen. Heute könnte das Konzept auch überregional funktionieren, weil viele Radiostationen ja einen Webstream betreiben und damit von überall empfangen werden können. Was Marlenes Nachtsendung betrifft, könnten sogar Videos beziehungsweise Bilder mit relevanten Infos über das Internet bereitgestellt werden. Das wäre absolut möglich!“
Sie kommen ursprünglich aus der Comedy und haben mit DER BRAUTMÖRDER dann den kriminellen Weg beschritten. Wie sind Sie an die Recherche gegangen?“
Beatrix Mannel: „Ich habe zuerst versucht, viele Serienkiller kennenzulernen, aber das war nicht so einfach … Nein im Ernst, ich hätte niemals gedacht, dass ich allein durch das Recherchieren über Mörder so ängstlich werden würde. Nachdem ich das sechste Buch über Profiling und wahre Verbrechen etc. gelesen hatte, war ich zu Besuch bei meiner Schwester, bei der das Gästezimmer im Souterrain liegt. Ich konnte nicht schlafen, weil mir ständig diese grausamen Verbrechen durch den Kopf gingen. Zuerst habe ich mir einen Hammer aus dem nebenanliegenden Werkzeugkeller geholt. Dann hatte ich Angst einzuschlafen und mit einem Hammer erschlagen zu werden. Und schließlich, im Morgengrauen, bin ich nach oben geschlichen und habe mich bei den Kindern im Kinderzimmer auf den Teppich gelegt … ihr ruhiges Atmen hat mich beruhigt und ich konnte endlich schlafen. Die Kinder fanden es natürlich sehr komisch, ihre verrückte Tante auf dem Fußboden vorzufinden …“