Christiane Martini über „Saitensprung mit Kontrabass“
Wenn ich näher darüber nachdenke, wie es dazu gekommen ist, dass ich „Saitensprung mit Kontrabass“ geschrieben habe, dann muss ich ziemlich weit zurückgreifen. Es war zu einer Zeit, als unsere Tochter noch sehr klein war, genaugenommen ein Baby von drei Monaten.
Für unsere Tochter war es nie einfach gewesen, in den Schlaf zu finden und eine Weile zu schlummern. Am liebsten war sie wach. Wenn sie allerdings müde wurde, dann kroch er heran und brach aus, der geduldfordernde Müdigkeitsanfall, der eine Lautstärke annehmen konnte, deren Dezibelschwingungen in meinem Musiker Ohr alles andere als angenehm war. Da überlegte ich mir, was ich nur tun könnte, um sie nicht wieder aufzuwecken, wenn sie denn endlich in den Schlaf gefunden hatte.
Es war eigentlich ganz einfach. Ich ließ sie ganz nah bei mir im Arm, auf der Stillrolle einschlafen. Dort blieb sie liegen, bis sie wieder aufwachte. Das gefiel unserer Tochter unglaublich gut. Natürlich war ich nun in eine Zwickmühle geraten, denn ich wollte ja nicht schlafen. Aufstehen ging nicht, Musikmachen ging auch nicht. Aber ich wollte doch kreativ sein.
Nicht ich habe Marlene gesucht, sie hat mich gefunden …
Also legte ich mein Ideenbuch neben mich, das ich schon immer geführt habe und in dem ich Liedtexte, Gedichte, Gedanken, Melodien etc. notierte. Eines nachmittags ist dann Marlene aufgetaucht. Nicht ich habe sie gesucht, sondern sie hat mich gefunden, mollig, lustig und sehr listig stand sie auf einmal da und ihre „Männerchaos-Geschichte“ begann und nahm ihren Lauf.
Abends, wenn unsere Tochter in ihrem Bettchen selig schlief, habe ich die Geschichte aus meinem Ideenbuch abgeschrieben, währenddessen überarbeitet und noch etwas verfeinert. In dieser Zeit habe ich häufig meine Freundin besucht, die einen sehr trockenen Humor besitzt. Es war mir so wichtig, sie zum Lachen zu bringen. Und ich habe es geschafft: Was haben wir gelacht, wenn Marlene von einem amourösen Abenteuer ins nächste gestolpert ist.
Ich wünsche mir, dass die Leser meines Buches mit Marlene und Lotte lachen und ich wünsche allen jungen Müttern, dass sie während dieser unglaublich schönen Baby-Zeit, etwas kreieren, das sie an diese wundervolle Zeit erinnert. Auch wenn es nicht gleich ein ganzer Roman wird …