„Das Lied der Freundschaft“ von Kaja Vetter
Programmleiter Timothy Sonderhüsken stellt „Das Lied der Freundschaft“ von Kaja Vetter vor:
Was zeichnet eine gute Freundschaft aus? Auf diese Frage hat jeder von uns seine ganz eigene Antwort. Wie ist es bei Ihnen: Steht Vertrauen für Sie an erster Stelle, oder sind es die gemeinsamen Interessen? Mir ist zum Beispiel wichtig, dass meine Freunde wissen, dass sie sich immer auf mich verlassen können – sie aber auch akzeptieren, dass ich nicht der Mann für tägliche Telefonate bin. Es gibt ein paar Menschen in meinem Leben, die ich manchmal monatelang nicht sehe … doch wenn wir uns treffen, scheinen keine 24 Stunden seit dem letzten gemeinsamen Abend vergangen zu sein.
So ähnlich geht es mir auch mit dem Roman, den ich Ihnen heute ans Herz legen möchte – denn tatsächlich ist DAS LIED DER FREUNDSCHAFT bereits vor vielen Jahren entstanden. Die Autorin und ich haben uns 2002 kennengelernt; damals war ich Juror beim Literaturwettbewerb der Zeitschrift „Allegra“, den Kaja Vetter gewann. Aus meinem lockeren „Haben Sie Lust, einen Roman zu schreiben?“ wurde eine intensive Zusammenarbeit. Alles hätte so schön sein können – doch dann fiel unser Herzblut-Buch dem ganz normalen Verlagswahnsinn zum Opfer: Dreimal aus einem Programm ins nächste verschoben, zweimal neu ausgestattet und umbenannt, schließlich irgendwann unter Ausschluss der Öffentlichkeit veröffentlicht und nach kurzer Zeit wieder vom Markt verschwunden.
Vergessen habe ich den Roman nie, aber Sie wissen ja, wie es manchmal ist: Man verliert sich einfach aus den Augen. Bis mir das Buch vor einigen Monaten durch Zufall wieder in die Hände fiel. Ich las die ersten Seiten … und war sofort mittendrin. „Ja, genau, Tiffy hat doch dieses Problem mit ihrer Familie“, erinnerte ich mich. „Und Joe, wow, die finde ich heute noch toller als damals. Maja hat also immer noch diesen Sportfimmel … Und Elisabeth, warum ist die nur mit diesem Vollpfosten zusammen?“ Es fühlte sich wirklich so an, als würde ich alte Weggefährten wiedertreffen. Und natürlich war mir sofort klar: Dieses Buch muss neu veröffentlicht werden!
Was mich damals wie heute an DAS LIED DER FREUNDSCHAFT begeistert, sind die vier Frauen, die uns Kaja Vetter vorstellt. Da haben wir Tiffy, die davon träumt, als Singer/Songwriterin berühmt zu werden. Joe, die KFZ-Mechanikerin, die ihre Verletzlichkeit hinter einer ruppigen Schale verbirgt. Maja, die nicht so recht weiß, was sie vom Leben eigentlich erwartet, und schließlich Elisabeth, die sich nicht länger durch eine gesundheitliche Einschränkung davon abhalten lassen will, etwas zu erleben. Die vier lernen sich durch Zufall kennen und stellen fest, dass sie einen gemeinsamen Traum haben: Sie wollen Musik machen. Also gründen sie eine Band, die Ladybugs. Schnell haben sie erste Auftritte – und genauso schnell beginnen auch die Probleme. Denn es ist eine Sache, sich anzufreunden … und eine ganz andere, befreundet zu sein. Jede der vier Frauen hat Geheimnisse, die sie vor den anderen hütet. Turbulenzen sind da vorprogrammiert …
Kaja Vetter war früher selbst mit einer Band erfolgreich. Das merkt man ihrem Roman an; sie weiß einfach, wie es ist, wenn man im Musikbusiness durchstarten will. Aber vor allem erzählt DAS LIED DER FREUNDSCHAFT davon, wie wir uns manchmal selbst ein Bein stellen, wie wir hinfallen und versuchen müssen, wieder aufzustehen. Es ist eine Geschichte voller Gefühle, die allesamt nicht rosarot sind. Ein Roman, der humorvoll, aber auch traurig ist, immer wieder spannend und von einer ganz eigenen Melodie durchdrungen. Ein Buch also, das man gelesen haben sollte. Deswegen: Greifen Sie zu! Und empfehlen Sie es Ihrer besten Freundin – sie wird Ihnen dankbar sein.
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