„Das Puppenzimmer“ von Maja Ilisch

5. Dezember 2015
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Programmleiter Timothy Sonderhüsken

Programmleiter Timothy Sonderhüsken

Timothy Sonderhüsken, Programmleiter, stellt „Das Puppenzimmer“ von Maja Ilisch vor:

 

Ein Sänger, der wirklich erfolgreich sein will, braucht eine ganz besondere Stimme. Sie muss uns berühren, sie muss etwas in uns zum Schwingen bringen. Oft können wir nicht erklären, was es ist – es ist einfach da und macht aus jedem Lied ein besonderes Vergnügen.

Auch Bücher brauchen eine eigene Stimme – denn dann nehmen sie uns von der ersten Seite an gefangen. So ging es mir, als ich Maja Ilischs DAS PUPPENZIMMER las. Da war sofort etwas, was mich neugierig machte – eine Melancholie und Brüchigkeit, aber auch eine ganz besondere Stärke. Alles Eigenschaften, die zu dem Mädchen passen, das in einem düsteren Londoner Waisenhaus festgehalten wird und jede Hoffnung verloren hat, ein glückliches Leben zu führen. Doch dann wird es von einem geheimnisvollen Gentleman adoptiert und auf den prachtvollen Landsitz Hollyhock gebracht. Er gibt dem Mädchen schöne Kleider und einen neuen Namen – doch Florence ahnt bereits, dass sie dafür einen hohen Preis zahlen wird. Und richtig: In dem Puppenzimmer, in das man sie tagsüber sperrt, hört sie etwas. Ein Lachen, das es dort nicht geben kann. Und eine flüsternde Stimme … von etwas, was hier nicht sein darf?

Ilisch-DasPuppenzimmer-72dpiIn England würde man DAS PUPPENZIMMER als „Gaslight Fantasy“ bezeichnen – denn der Roman spielt kurz nach dem viktorianischen Zeitalter und verbindet gekonnt Elemente des historischen Romans mit Fantasyelementen und den Qualitäten der guten alten Schauergeschichte. Maja Ilisch verwebt dies meisterhaft zu einem Roman, der unheimlich ist, schaurig schön und immer wieder anders als erwartet. Das Bild von Florence in ihrem weißen Spitzenkleid, eine Porzellanpuppe auf dem Arm … ich bekomme es nicht mehr aus dem Kopf. Und es beschert mir immer wieder eine Gänsehaut.

Wenn Sie Ransom Riggs oder Maggie Kagawa mögen, Maggie Stiefvater oder Josephine Angelini, dann wird Ihnen auch DAS PUPPENZIMMER gefallen. Und sollten Ihnen diese Namen nichts sagen – macht nichts! Dann lernen Sie einfach Maja Ilisch und die Stimme ihres Roman kennen: Auf unserer Website steht eine Leseprobe für Sie bereit.