„EIN FALL FÜR SCHRÖDER“ von Doris Heinze
Timothy Sonderhüsken, Programmleiter, stellt EIN FALL FÜR SCHRÖDER: DER SPIELER und EIN FALL FÜR SCHRÖDER: DIE TOTE IM KOFFERRAUM von Doris Heinze vor:
Darf ich hier etwas Persönliches verraten? Manchmal träume ich davon, als Verwaltungsfachangestellter zu arbeiten.
Natürlich liebe ich meinen Beruf: die Autoren und die Geschichten, die Kreativität und das mal mehr, mal weniger kontrollierte Chaos, das damit einhergeht. Manchmal wird das alles trotzdem etwas viel. Und dann denke ich: Verwaltungsfachangestellter! Wie schön wäre das. Alles geordnet, alles überschaubar … und das womöglich an einem geregelten „Nine to Five“-Arbeitstag.
(Sollten Sie Verwaltungsfachangestellter sein und nun genervt aufstöhnen, weil Ihr Job komplett anders ist, als ich ihn mir vorstelle, nehmen Sie es mir bitte nicht übel. Jeder von uns braucht doch diese kleinen Träumereien …)
Auch Schröder träumt. Karl Hieronymus Schröder, um genau zu sein, der ebenso knurrige wie brillante Profiler. Beziehungsweise: ehemaliger Profiler. Nach einer seelischen Bauchlandung hat er den Dienst quittiert und sich auf die nordfriesische Halbinsel Nordstrand zurückgezogen. Hier will er ausspannen, zu sich selbst finden, Bücher lesen. Alles ganz ruhig, alles ganz entspannt … und leider auch dazu geeignet, einen Menschen wie Schröder in den Wahnsinn zu treiben! Da kommt es ihm sehr gelegen, dass ihn ein alter Scotland-Yard-Kontakt um Hilfe bittet: Am Frankfurter Flughafen sitzt ein Computergenie aus Indien fest, das dringend verhört werden soll. Schröder macht sich auf den Weg. Er ahnt nicht, dass auch andere auf der Suche nach dem Inder sind – unter anderem eine russische Auftragskillerin …
Für ihre beiden bisher erschienenen Krimis der Reihe EIN FALL FÜR SCHRÖDER hat sich Doris Heinze große Themen vorgeknöpft: In DER SPIELER erlaubt sie uns durch die Machenschaften des oben bereits erwähnten Computergenies einen Blick hinter die Hochglanzfassade der internationalen Finanzmärkte, wo sich Machthunger, Geldgier und eiskalte Präzision verbergen. Auch im zweiten Fall, DIE TOTE IM KOFFERRAUM, gibt es keine Verschnaufpause für Schröder: Bei einem Verkehrsunfall wird ein Fahrer getötet. Alles sieht nach einem Routinefall aus, doch dann findet man eine Frauenleiche im Kofferraum –ein Verbrechen, das weite Kreise zieht und Menschen, die seit langer Zeit unentdeckt unter uns leben, dazu treibt, ihr wahres Gesicht zu zeigen, weil … aber nein, das verrate ich Ihnen an dieser Stelle natürlich nicht.
Was mich an diesen Kriminalromanen begeistert sind die komplexen, international angelegten Fälle, das dichte Geflecht aus krimineller Energie und Abhängigkeiten und die Tatsache, dass das alles erschreckend real wirkt: Doris Schröder versteht es meisterhaft, Fakten und Fiktion zu mischen. Vor allem liegt mir aber ihr Ermittler am Leserherzen. Ich mag Schröder, sehr sogar: wie er die Dinge angeht, wie er die Welt sieht, seine ganz eigene „Knarzigkeit“. Und es fasziniert mich, dass ich ihn immer noch nicht durchschaut habe; auch nach der Lektüre beider Kriminalromane bleibe ich unsicher, wie genau ich ihn einordnen soll. Das übt auf mich einen großen Reiz aus – denn wer von uns wird nicht gerne überrascht?
Und während Karl Hieronymus Schröder nie so richtig zur Ruhe kommt, muss ich mir eingestehen, dass ich das kreative Chaos des Verlagsalltags eigentlich auch sehr liebe. Denn das erlaubt mir, Ihnen nun die richtigen Lesetipps für spannende Lesestunden geben zu können. Ich verspreche Ihnen: Sie werden es nicht bereuen, sich EIN FALL FÜR SCHRÖDER: DER SPIELER und EIN FALL FÜR SCHRÖDER: DIE TOTE IM KOFFERRAUM auf Ihre eReader zu laden!
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