„Eine Liebe in der Provence“ von Tania Schlie

20. Juli 2015
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Julia-smallJulia Rösch, Volontärin im Lektorat, stellt „Eine Liebe in der Provence“ von Tania Schlie vor:

Kennen Sie das – Sie sehen einen Film, der in einem fremden Land spielt, und möchten am liebsten sofort dorthin reisen? Farben, Musik, Geräusche – das alles fasziniert Sie so sehr, dass Sie sich nichts sehnlicher wünschen, als Ihren nächsten Urlaub dort zu verbringen? Der Film EAT, PRAY, LOVE hat bei mir genauso ein Gefühl hervorgerufen, anschließend reiste ich tatsächlich nach Italien. Bei Büchern verhält es sich bei mir meist ein wenig anders. Es gibt nicht viele Romane, die es schaffen, mein zukünftiges Urlaubsziel festzulegen. Aber EINE LIEBE IN DER PROVENCE von Tania Schlie ist genau das gelungen: Nächstes Jahr fahre ich nach Südfrankreich! Warum? Lesen Sie selbst …

schlie2Der Mut zum Neuanfang: Hannas Leben ist nicht mehr als ein grauer Abklatsch dessen, was es einmal war. Ihre Karriere ist vorbei, in ihrer Ehe geht es nicht mehr weiter – sie verliert allmählich den Boden unter den Füßen. Um zu sich selbst zu finden, beschließt sie, in die Provence zurückzukehren. Dort, in dem alten Bauernhaus „Les Oliviers“, hat sie glückliche Sommer ihrer Kindheit verbracht. Nach einigen Tagen begegnet Hanna der Französin Sophie – eine Nachbarin, die sie damals oft besucht hat. Als Hanna Sophies vertrauten Geruch nach Lavendel und Rosmarin wahrnimmt, holt sie tief Luft – und beginnt zu erzählen, von ihrem Leben und ihren Sorgen. Doch auch Sophie liegt etwas auf dem Herzen, und sie berichtet Hanna an langen Abenden von der Geschichte ihrer Mutter Victoire, die sich in einen deutschen Flüchtling verliebte und nach Kriegsausbruch hart um ihre Liebe kämpfen musste. Während Sophie erzählt, erkennt Hanna, dass man manchmal schmerzhafte Entscheidungen treffen muss. Und dass man stets seinem Herzen folgen sollte …

EINE LIEBE IN DER PROVENCE ist keine einfache Liebesgeschichte, sondern eine tiefgründige Erzählung über das Schicksal zweier sich liebender Paare. Die Autorin Tania Schlie verknüpft Hannas Gegenwart mit Sophies Erinnerungen zu einer wunderschönen Liebeserklärung an die Liebe selbst – und an den wohl am besten duftenden Landstrich Frankreichs, die Provence. Schon auf der ersten Seite wird man von der wundervollen Atmosphäre dieses Romans in den Bann gezogen. Wenn Hanna sich an die heißen, trägen Sommer ihrer Kindheit erinnert, an Gras unter den nackten Füßen und an reife Himbeeren mit ihrem dicken, süßen Saft – dann fühlt man sich geborgen. Das sind Sommer, in denen die Zeit stillsteht.

Tania Schlie (c) Magdalena Tänzler

Seitdem ich EINE LIEBE IN DER PROVENCE gelesen habe, möchte ich unbedingt in Südfrankreich guten Wein genießen, verschlafene Dörfer erkunden und durch Olivenhaine und Lavendelfelder wandern. Welches Buch auch immer Sie gerade lesen – ich fürchte, Sie müssen es aus der Hand legen und durch EINE LIEBE IN DER PROVENCE ersetzen. Denn diesen Roman sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Haben Sie schon den Duft des Lavendels in Ihrer Nase?