„ENWOR – Der wandernde Wald“ von Wolfgang Hohlbein

2. November 2015
dotbooks

Eva_Riedl-smallEva Riedl, Lektorat, stelltENWOR – Band 1: Der wandernde Waldvon Wolfgang Hohlbein vor:

 

Als mir unser Programmleiter verkündete, ich würde die Betreuung unseres Autors Wolfgang Hohlbein übernehmen, musste ich ziemlich breit grinsen. Denn ich habe mit Herrn Hohlbein eine quasi-familiäre Beziehung, von der er selbst natürlich nichts weiß.

Als Jugendliche saß ich dank des gefürchteten bayrischen Dauerregens eigentlich nonstop auf der Ofenbank und las. Meinen Geschwistern hielten es ebenso. Während ich aber am Alpenrand per Anhalter durch die Galaxis reiste, stapelten sich bei meiner Schwester mysteriöse schwarze Bücher: Wahrhaft gelenkszerknirschende Wälzer, echte Brecher, unter denen sich die Regalbretter bogen.

„Was ist das?“ fragte ich über den Rücken der Mars-Chroniken hinweg.
„Hohlbein“, wurde mir knapp beschieden, leicht gereizt.
„Mit Raumschiff?“, hielt ich für eine berechtigte Frage.
Meine Schwester rollte mit den Augen: „Nee. Mit Elfen, du Depp.“
„Fantasy-Futzi“
„Dödel“

Was es genau war, weiß ich nicht mehr, aber kaum hatte meine reizende Schwester das Haus verlassen, wieselte ich an ihr Regal, begann zu lesen und hab erstmal wochenlang nicht aufgehört.

Hohlbein, Enwor 1Und da war ich nicht die Einzige. Denn Wolfgang Hohlbein ist nicht nur der am meisten gelesene Fantasy-Autor Deutschlands, sondern auch das Vorbild für Bestsellerautoren wie Markus Heitz und Bernhard Hennen. Mittlerweile hat er mehr als 200 Romane aus den unterschiedlichsten Genres veröffentlicht.

Dass sich Wolfgang Hohlbeins Repertoire nicht an spitzohrigen Elfen erschöpft, habe ich schon damals schnell gemerkt. Dafür steht nicht nur die Vielfältigkeit der Genres, in denen sich Hohlbein bewegt. Ein besonderes Beispiel ist auch die Kult-Saga rund um die postapokalyptische Landschaft von Enwor, die bei dotbooks jetzt wieder aufgelegt wird.

Die Saga von den Kriegern Skar und Del, ihren Kampf in und um Enwor ist ein echtes Leseerlebnis. Hier geht es um Verrat, Liebe, Treue – und besonders um Freundschaft, die permanent auf die Probe gestellt wird.

Wolfgang Hohlbein (c) www.hohlbein.de_SW

Wolfgang Hohlbein (c) www.hohlbein.de

Besonders wichtig aber erscheint mir, dass Wolfgang Hohlbein hier eine Welt erschaffen hat, die so ungewöhnlich lebendig, absurd, dunkel und strahlend zugleich ist, wie sie es in der deutschen Fantasy-Literatur nur selten gibt.

Und vor allem ist diese Welt eine, die am Horizont nicht stehenbleibt, sondern auch ins Unendliche ausgreift. Sozusagen Erde und Kosmos verbindet. Hier treffen Reptilienkrieger auf Sternengeborene – ein schönes Bild! Und eigentlich beschreibt es auch ganz akkurat so manches Geschwisterverhältnis – sagen Sie das aber nicht meiner Schwester …