Unser Programmleiter, Timothy Sonderhüsken, blickt auf die Frankfurter Buchmesse 2018 zurück
„Everything is connected“, sagt Dirk Gently, der holistische Detektiv aus den Romanen von Douglas Adams bzw. der gleichnamigen Netflix-Serie. Vielleicht klärt das auch, warum ich drei Tage auf der Messe war und danach sofort drei Tage krank im Bett lag?
Manchmal ist es ein schönes Gefühl, seiner Zeit voraus zu sein, aber nicht immer: Ich glaube, dass ich mir die „Messe-Pestilenz“ diesmal schon auf dem Hinweg eingefangen habe – da hatte ich einen Dauerhuster auf dem Nebenplatz. Ich gehöre bekanntlich zu den Menschen, die aus purer Höflichkeit alles annehmen, was ihnen freundlich angeboten wird. Und wenn es mit der Freundlichkeit nicht ganz so weit her ist: Auch egal, Schwamm drüber und her mit Deiner Grippe! Lag es daran? Genau weiß ich’s nicht, ich bin kein Mediziner, ich bin Lektor. Deswegen saß ich schließlich am vorletzten Dienstagabend im Zug auf dem Weg in die Stadt, von der es heißt, dass sie jedem zweimal das Wasser in die Augen treibt: Wenn man hinfahren muss und wenn man sie wieder verlassen soll.
Ach, Frankfurt, die Stadt, die ich auch nach 27 Messejahren noch nicht richtig kennengelernt habe, die aber definitiv einen „Und täglich grüßt das Murmeltier“-Effekt hat: Gewohnheitsmäßig sind die Zimmermieten um das zig-fache erhöht worden, selbstverständlich nimmt man am frühen Morgen den selben Fußweg zur Messe wie in jedem Jahr und verlässlich trifft man innerhalb kürzester Zeit genau die Menschen wieder, die man das letzte Mal vor genau einem Jahr an ebendiesem Ort gesehen hat.
Was mich dabei fasziniert: Geht es Branchenmenschen aus Hamburg und Berlin und Buxtehude eigentlich auch so, dass sie manche anderen Menschen aus Hamburg und Berlin und Buxtehude ebenfalls nur in der Main-Metropole treffen statt rund um Elbe, Spree und Este?
Wobei anzumerken ist, dass der überwiegende Teil hervorragend, nämlich optisch kaum nachweisbar, altert. Ein Autorinnengatte, dem ich dies aufrichtig erstaunt bescheinigte, hieß mich daraufhin einen Schleimer, was vermutlich ein total lieb gemeintes Kompliment sein sollte, mich aber auch daran erinnert, dass das Sekret einer afrikanischen Riesenschnecke angeblich Wunder für die Gesichtshaut mit sich bringen soll. Puuuhhh … afrikanische Riesenschnecke? #schauder #minikreisch #istessoschwereinkomplimentanzunehmen #fragezeichen
Schnell zum eigentlichen Thema zurück: Bekannt ist, dass Lesen den eigenen Geist und mannigfaltige Horizonte öffnet sowie entspannt und glücklich macht. Dass es aber auch die Wirkung einer hochpreisigen Anti-Aging-Creme zu haben scheint, darüber wird im öffentlichen Diskurs viel zu selten gesprochen. Sollte es aber: Innerhalb kürzester Zeit würden die verlorenen Leser zurückströmen, als hätte es Buchkonsum-Konkurrenz wie Netflix nie gegeben!
Dieser Gedanke mutet naiv an? Zugegeben: ja. Aber er ist auch nicht viel uuuaaahhhhiiii-iger als die vor einiger Zeit mal im Raum stehende Idee, dass eine App, die an Lesezeiten erinnert, eine supi-dupi Angelegenheit sein könnte. Oder?
Nähern wir uns nun unaufhaltsam dem eigentlichen Punkt dieser Gedankensammlung. Ich mag Messetrubel, wirklich, aber mit zunehmendem Alter (und einhergehender Entspannung) erlaube ich mir den Luxus, meinen Terminkalender nicht vollzuballern. Statt also wie ein flirrend schöner Kolibri von Halbstundentermin zu Halbstundentermin zu schwirren (O-Ton-Verlegerin: „Du meinst vermutlich ‚wie ein durchgeknallter Duracell-Hase, der hektisch auf sein Trömmelchen eindrischt, während er von A nach B hetzt?‘“), lasse ich Lücken, um mir Verlagsstände anzusehen, an denen ich eigentlich nichts zu suchen habe, die aber gerade deswegen inspirierend sind (eine deutliche Ausnahme bildet der Handtaschenstand in der 4.1., der mich nachdenklich zurückließ). Oder einfach nur irgendwo zu stehen, um zu sehen, was passiert. Idealerweise vor dem Agent Center oder vor Halle 4.0 (niemals niemals nie im Durchgang zwischen der 6er- und der 3-er Halle; wer da langläuft, hat es in der Regel zu eilig für alles).
Was dann passiert? Man trifft all those beautiful people, von denen vorher schon die Rede war: Ex-Kollegin X beispielsweise, die gerade in vier verschiedenen Auktionen steckt und trotzdem der Meinung ist, dass es aktuell „ja wirklich wieder absolut keine guten Projekte gibt“, und Ex-Kollegin Z, die in zwei Auktionen gegen Kollegin X bietet, ohne es zu wissen. Oder Verlegerin B, deren Programm ich toll finde und mit der ich 198 Sekunden so entspannt plaudere, als würden wir uns gut kennen und hätten eine Stunde Zeit. Und dann Autor H, der heute eigentlich noch nichts auf der Messe zu suchen hat, aber einfach mal gucken wollte, was sich ihm hier so bietet.
Autor: „Bücher, viel zu viele Bücher, wer soll die alle lesen, das ist doch der Wahnsinn, braucht es die alle?“
Ich: „Nun, dein Buch ist doch auch dabei.“
Autor: „Aber das ist etwas ganz anderes!“
Ich: „Warum?“
Autor: „Früher warst Du irgendwie charmanter …“
(Immerhin wurde ich nicht schon wieder „Schleimer“ genannt. Das ist doch ein gutes Zeichen!)
Was auffällt: Das eine große Bomben-Messe-Thema schien es nicht zu geben. Oder habe ich es verpasst? Da war irgendwie kein Gewispere über „das eine“ ganz große Messebuch, das die amerikanische Agentur erst gaaaaanz knapp am Freitag vor der Messe bekommen hat (und gaaanz selbstverständlich gab es dann am Dienstag im Frankfurter Hof oder im Hessischen Hof oder, the times, they are changing, im bereits geöffneten Agents Center ein wahnsinnig tolles Angebot, das es hurtig zu überbieten galt). Auch nur wenig Gerede über die fragwürdige Kommunikationspraxis eines großen deutschen Verlagskonzerns im Umgang mit Personalentscheidungen (wenn doch, dann war man sich wie selten zuvor einig). Und sprach man stattdessen über „die Krise“?
Ja, sie war überall Thema auf der Messe: Kein Gespräch, in dem Printkollegen nicht in irgendeiner Form die mangelnden Abverkäufe und die millionenfach verschwundenen Leser beklagten. Aber mein Eindruck verfestigte sich von Tag zu Tag mehr: „Die Krise“ ist zwar allgegenwärtig, wird aber lieber zitiert als tatsächlich besprochen. „Ich hatte zwischendurch den Eindruck, dass alle sich mit einer gewissen Wehmut an der Musik erfreuen, obwohl der Eisberg bereits das Schiff gerammt hat“, sagt die Verlegerin.
Ist das so? Oder ist die Buchmesse – trubelig, bunt, nervig, schön und mit Prosecco-Garantie ab 17 Uhr – vielleicht der eine Zeitpunkt im Jahr, an dem man es sich erlaubt, so zu tun, als würde alles so weitergehen wie früher?
Meine Beobachtungen sind vermutlich vieles, aber nicht repräsentativ. Und doch sei gesagt: Ich habe mit Buchhändlern gesprochen, die sich mit eloquentem Enthusiasmus in die innere Immigration zurückgezogen haben und davon ausgehen, dass es schon wieder besser werden wird. Ich kann es ihnen nicht verdenken – Arbeit im Einzelhandel ist kein Wellness-Vollprogramm. Mein Eindruck ist aber auch: Diejenigen, mit denen ich sprach, hielten sich an genau dem Modell fest, mit dem die meisten von uns groß geworden sind („Wir haben Bücher, die Kunden haben Wünsche und kommen deswegen zu uns – bamm!“), und standen neuen Ideen oder einem Ausweiten der Kampfzone über den eigenen Komfortrahmen hinaus eher abwehrend gegenüber. Das ist vollkommen nachvollziehbar, siehe: Es ist anstrengend, jeden Tag an vorderster Verkaufsfront zu stehen; wäre ich Buchhändler, ich würde vielleicht genau so denken. Aber macht es das besser? Und wie können, sollen, müssen alle anderen Branchenteilnehmer sie (anders) unterstützen?
Wenn sechs Jahre dotbooks mich etwas gelehrt haben, dann dies: Auch „Dauer im Wechsel“ ist eine Zone, in der man es sich zwar nicht komfortabel einrichten kann, aber immer wieder ein neues spannendes Sitzmöbel findet, das mal wippt, mal schwingt und mal im freien Fall Flügel verleiht. Das ist nicht immer leicht, manchmal tut’s auch ein bisschen weh. Aber: „Einfach“ können auch die anderen. Aber das nur am Rande.
Ich habe mit Vertretern gesprochen, die sicher sind, dass ihr Job sich nicht großflächig ändern wird und der ewige Kreislauf von Programmkonferenz, Reise mit Einverkaufshoffnung und nächster Programmkonferenz so unverrückbar ist wie der berühmte „Circle of Life“ aus dem „König der Löwen“ (allerdings sprangen dabei keine als Tiere kostümierten Tänzer um uns herum – die Cosplayer kommen in Frankfurt ja leider erst am Wochenende).
Ich habe mit amerikanischen Lizenzdamen gesprochen, die sich wundern: Während bei ihnen im Moment auch im sehr kommerziellen Unterhaltungsbereich die dunklen Themen Hochkonjunktur haben („Eine alleinerziehende Mutter, die krank und/oder in einer Sekte ist und dann einen Mann kennenlernt, der so richtig einen an der Waffel hat – klingt doch toll, oder?“), suchen „die Deutschen“ immer noch nach den fluffig-schönen Feelgoodsachen.
Und ich habe mir Konzepte erklären lassen – supi-dupi direkte Kundenansprache hier, revolutionäre Herangehensweise dort –, die allesamt begeisterungswürdig klangen … wäre man als Lektor nicht gewohnt, die Schwachstelle in Erzählungen aller Art zu finden. „Das ist alles ganz schön, aber doch nur heiße Luft“, sagte ich zu einem Lektor, mit dem ich über ein gaaaaaanz neues Konzept ins Gespräch kam. – „Ja, und?“, fragte er zurück: „Wenn heiße Luft einen riesigen Ballon in die Luft steigen lassen kann, verkauft sie auch noch ein paar Bücher.“ Darüber musste ich sehr lange nachdenken und habe noch keine endgültige Meinung dazu. Schließlich mag ich Heißluftballons, sehr sogar.
An dieser Stelle sei die Frage gestellt: Bin ich zu kritisch, bockig oder quengelig? Vielleicht. Bekomme ich nur die Hälfte von dem mit, was tatsächlich passiert hinter verschlossenen Verlags- und Buchhandelstüren? Hoffentlich.
Tatsächlich gibt es sie, die guten Nachrichten. Zumindest bei den kleinen Verlagen. Der eine beispielsweise, der seine Vertriebsstruktur radikal ändert und deswegen optimistisch in die Zukunft blickt. Oder der andere, der seinen Programmschwerpunkt geändert hat und deswegen nun Zahlen schreibt, von denen er früher nur geträumt hat – in dem sicheren Wissen, dass sich dies auch wieder ändern wird, dann aber die nächste Idee daherkommen wird, nach der er jetzt schon die Augen aufhält.
An dieser Stelle muss – „Everything is connected!“ – unbedingt erwähnt werden, dass ich eine gewisse Seelenverwandtschaft fühle zur Tochter von Robbie Williams, die Blumenkind bei der Hochzeit der hierzulande eher unbekannten Prinzessin Eugenie von York war. Teddy (oder Poppy, oder so) fragte beim Verlassen der Kirche die sich sichtlich in Eile befindende Brautmutter: „Are you the Queen?“
Fergie, wie ich (sowie jeder andere Erdenbürger) ebendiese Sarah Ferguson, Dutchess of York, vertraulich nennen darf, verneinte.
Folgerichtig schoss Poppy hinterher: „Are you a Princess?“
Leider ist mir die Antwort darauf nicht bekannt. Aber ich mag die Grundidee: Man fängt mit der eigenen Erwartungshaltung optimistisch ganz oben an, ist aber durchaus bereit, sich von der Realität langsam nach unten pegeln zu lassen.
Spannend wäre sicher auch die Frage, ob das Konzept der Messe, wie es gerade in Frankfurt zu besichtigen war, noch zeitgemäß ist. Brauchen die großen Verlage ihre ebensolchen Stände wirklich und finden die – ich sage dies mal unverblümt, aber nicht abwertend – Schuhkartonstände der kleinen Verlage tatsächlich noch eine Beachtung, die in nachvollziehbarem Verhältnis zu den Kosten steht? Wenn ja: supi! Wenn nein: Wie wird sie aussehen, die Messe 2025? Wird sie sich noch stärker von einer Ausstellung zu einer Diskussionsplattform entwickeln? Wird sie sich ver-leipzig-en und mehr auf Leser setzen, wird sie nur noch aus wenigen Hallen bestehen für ein riesiges Rights Center und eine allgemeine, vielleicht nach inhaltlichen Themen geordnete Ausstellungsfläche, durch die Besucher entspannt flanieren, statt sich nach den ersten fünf Stunden nur noch müde zu schleppen? Was brauchen Buchhändler, Journalisten, Blogger, Leser und, nicht zu vergessen, Verlage wirklich … und was würde euch gefallen? Darüber würde ich gerne mehr hören und lesen. Die Verlegerin war in diesem Jahr zum Beispiel sehr angetan vom Thalia-Stand und der Möglichkeit, dort persönliche Lesezeichen mit Foto ausgedruckt zu bekommen: „Das hatte eine Offenheit und eine Interaktivität, die sofort Spaß gemacht hat.“
Mich wunderte übrigens, dass mir mehrfach erklärt wurde, dass es nicht schön wäre, dass dort, wo im letzten Jahr noch Verlag XY seine Dependance hatte, nun einfach nur Sitzgelegenheiten stünden. Ich hingegen würde jeden Messehallenplaner, der sich nicht schnell genug vor mir auf einen Baum rettet, küssen für die Idee! Denn wenn man sich einfach mal schnell setzen kann, ist das f-a-b-e-l-h-a-f-t. Zumal ich mich so etwas ausruhen könnte, um besagten Messehallenplaner danach mit einem Kochlöffel in der Hand einmal bis Halle 9.0 und zurück zu jagen für die Platzierung eines Händlers, der inzwischen auch Verlag ist, im Herzen der Halle 4.0 – toller Stand, ja, und logische Konsequenz, sicher. Aber … nun … Beklatscht man damit nicht den Willen, ein Monopol zu errichten, das nicht unbedingt auf friedliche Koexistenz setzt?
An dieser Stelle könnte nun übrigens auch ein Exkurs stehen zum Thema „rechte Verlage auf der Messe“. Aber ich finde, denen muss man nicht immerzu Aufmerksamkeit schenken. Stattdessen applaudiere ich allen, die sich bei Aktionen wie #verlagegegenrechts engagieren: Ich stimme nicht mit allen Positionen überein (und schon gar nicht mit denen der rechten Verlage), aber das ist ja das Schöne (und Schreckliche) an einer Demokratie – ohne Reibung geht es nicht und nur die Pluralität der Ansichten pflastert die Straße, die breit genug ist, damit man auf ihr gemeinsam in die Zukunft gehen kann.
Was ich mir wünsche: Mehr Platz für das Azubicafé, das versteckt am Ende von Halle 4.1 in diesem Jahr gefühlt kleiner war als im letzten. Und das ist sehr schade, denn die jungen Menschen, die ich dort an der Theke kennengelernt habe, waren überaus freundlich, motiviert und das beste Aushängeschild für eine zukunftsfähige Branche, das man sich wünschen kann.
Dabei fallen mir nun natürlich unsere Freunde von Open Publishing ein. Die haben auf der Messe einen Preis bekommen für ihre besonders gute Nachwuchsausbildung – sehr verdient, wie ich finde! Bei unserem gemeinsamen Messeabendessen war einmal mehr zu sehen, wie großartig und entspannt dort erfahrene Verlagsmenschen mit jungen Talenten zusammenarbeiten (und aus denen innerhalb eines Jahres auf einmal bekannte Branchennasen werden) und wie es gerade die Gegensätze der einzelnen Personen sind, die ein starkes Ganzes ergeben. Die Chefin und ich nutzen diesen Moment natürlich, um das Glas auch auf unsere Volontärinnen zu erheben, auf die wir sehr stolz sind. Ich wiederhole mich gerne: Das beste Mittel gegen Branchen-Zukunftssorgen ist ein gut ausgebildeter Nachwuchs, der gelernt hat, querzudenken und trotzdem geradlinig seine Ziele zu verfolgen.
Vermutlich habe ich bis zu dieser Stelle nun selbst ausdauernde Leser verloren. Trotzdem sei noch gesagt, wofür ich die Messe liebe:
Dass man Menschen trifft, die man mag.
Dass man Menschen trifft, die man nicht mag, aber schätzt, und sie deswegen eigentlich auch mag.
Dass man jede Menge Menschen neu kennenlernt.
Dass es ein gutes Gefühl ist, mit Profis zu arbeiten. Und mit Branchen-Kolleginnen und -Kollegen, die Leidenschaft empfinden. Und im Idealfall beides miteinander verbinden.
Dass man immer wieder feststellt, dass die Themenbereiche „Dankbarkeit“ und „Höflichkeit“ und „Bescheidenheit“ einen wichtigen Platz in der Buchbranche haben, die es von allen Seiten zu bewahren gilt. Und dass es manchmal eben nicht die Hunderttausend-Dollar-Schecks sind, sondern die kleinen Gesten, die zählen. (Ich bin allerdings für Schecks immer zugänglich, das sei sicherheitshalber erwähnt.)
Dass die Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels sehr oft sehr sehr sehr gut gewählt sind!
Dass es immer wieder Ideen gibt, die elektrisieren, auch wenn der Akku eigentlich schon leer ist. Physikalisch vermutlich das vollkommen falsche Bild, aber es kommt von Herzen.
Dass ich es mag, Menschen erst einmal zu Siezen – weil es einfach ein immer wieder schöner Moment ist, wenn man sich dann das „Du“ anbietet.
Dass die Messe komplett vorhersehbar ist und trotzdem immer wieder überrascht.
Dass ich immer ein wenig „weine“, wenn ich nach Frankfurt muss, so ein bisschen jedenfalls. Und dass ich, wenn ich fahre, trotzdem denke: Ach, schön war’s schon, dieser Tanz am Rande des Vulkans.
Und was ich sehr zu schätzen weiß: Dass man der Buchmesse mit einem Bericht niemals gerecht werden kann. Zu groß, vielfältig, spannend, verrückt, rückwärtsgewandt und aufbruchsstimmig, wie sie eben nun mal ist. Lichtgestalten und Vollidioten, Glanz und Angst, Happy-Hour, Zuversicht und drum herum Geschichten zwischen zwei Buchdeckeln und ohne, Einsichten, Möglichkeiten. Everything is connected.