»Geben wir es doch einfach mal zu: Die Regency-Kleidung war cool!«
Ein Gespräch mit unserer Autorin Madeline Hunter darüber, was sie zu ihrer Reihe der REGENCY FLOWERS inspirierte, warum diese Epoche nicht aufhört, uns zu faszinieren, und mit welcher ihrer außergewöhnlichen Heldinnen sie am meisten verbindet:
Liebe Madeline Hunter, in Ihrer REGENCY FLOWERS-Reihe schreiben Sie über vier Freundinnen aus der Regency-Zeit und ihre Abenteuer in der Liebe. Wie entstand die Idee dazu – und warum konnte es nur eine Reihe werden?
Madeline Hunter: »Die erste Idee für die REGENCY FLOWERS kam mir tatsächlich, als ich über die historischen Beginen las: Das waren Gruppen von Frauen die sich im späten Mittelalter in Deutschland, Frankreich und den Benelux-Ländern gewissermaßen als Angehörige eines Laienordens zusammenschlossen. Entscheidend war, dass diese Frauen keine bindenden Gelübde ablegten, und sie zogen sich auch nicht vor der Welt zurück. So kam mir die Idee, eine Romanreihe über vier Frauen zu schreiben, die ebenfalls beschließen, sich zusammenzutun, eine Gemeinschaft zu werden, die sich gegenseitig unterstützen, ohne dass sie enge Verwandte sind. Lady Daphnes kleine Gärtnerei auf dem englischen Land, das wird für jede der Frauen aus REGENCY FLOWERS gleichermaßen ein Rückzugsort – und der Startpunkt, von dem aus jede in ein neues Leben, ein neues Abenteuer aufbricht. Mir war wichtig, in jedem Roman der Reihe neue Facetten der Frauen einfließen zu lassen, während stets eine von ihnen das Scheinwerferlicht einnimmt. Genauso wie in einem Blumengarten, indem sich die wahre Farbenpracht erst aus dem Zusammenspiel der unterschiedlichsten Blumen ergibt.«
Warum ist gerade die Regency-Ära so inspirierend für Sie? Und falls sich die Chance auf eine Zeitreise dorthin ergeben würde, wären Sie dabei?
Madeline Hunter: »Für mich ist die Regency-Epoche so interessant, weil sie eine Zeit der Übergänge in vielerlei Hinsicht war. Umbrüche und Konflikte, die sich dadurch in der Gesellschaft ergeben, das ist natürlich wunderbares Inspirationsmaterial für Autorinnen wie mich. So war es zum Beispiel auch die Geburtsstunde der Romantik und damit eine sehr bewegte Zeit für Kunst, Literatur und Musik.
Ich denke, die Beliebtheit von Regency-Romanen haben wir auch zu großen Teilen Georgette Heyer zu verdanken, die das Genre entscheidend geprägt hat. Hinzu kommt, dass die Zeit zwar historisch, aber noch nicht allzu weit von uns weg ist. Man muss kein absoluter Geschichtskenner sein, um in Berührung mit der Regency-Ära zu kommen. Und geben wir es doch einfach mal zu: Diese Kleidung war cool, sowohl für Frauen als auch Männer!
Aber wenn ich in der Zeit zurückreisen könnte … Nein, ich glaube, ich bin mir zu bewusst darüber, woran es damals mangelte, vor allem, was Frauenrechte angeht. Würde ich dorthin reisen, bekäme ich vermutlich sehr schnell Schwierigkeiten, weil ich unter den Frauen ›Unruhe‹ stiften würde.«
Warum ist REGENCY FLOWERS der perfekte Titel für Ihre Reihe?
Madeline Hunter: »REGENCY FLOWERS – das bezieht sich zum einen auf dieses wunderschöne Anwesen außerhalb von London auf dem Land, die kleine Gärtnerei, wo die vier Freundinnen sich zum ersten Mal begegnen und wohin sie immer wieder zurückkehren, aber zum anderen beschreibt es auch perfekt diese vier Frauen selbst. Sie sind keine klassischen Ladys und auch keine verträumten Debütantinnen, die nur den nächsten Ball und das Heiraten im Kopf haben. Stattdessen drängen sie alle nach Unabhängigkeit, sie gehen ihren ganz eigenen Weg in der Welt. Jede ist auf ihre Weise besonders, eine ganz seltene, und deshalb umso schönere Blume eben!«
Welche Ihrer Heldinnen liegt Ihnen ganz besonders am Herzen? Die hinreißende Audrianna, die einfallsreiche Verity, die herausfordernde Celia oder die kämpferischen Daphne?
Madeline Hunter: »Wenn ich mich entscheiden muss, dann Daphne. Die kleine Gärtnerei, das Cottage und das Zuhause, das daraus für die vier Freundinnen wird, das geht alles auf sie zurück. Auch stellt sie sich stets beschützend vor die anderen, wenn Störenfriede aus deren Vergangenheit auftauchen, so charmant und attraktiv diese auch sein mögen. Aber, und jetzt kommt’s, am meisten Spaß habe ich tatsächlich daran, über meine männlichen Helden zu schreiben. Das ist für mich die größte Herausforderung, diese Männer halten sich nämlich auch an keinerlei Pläne! Der Duke von Castleford zum Beispiel, der LADY DAPHNES VEREHRER wird, tauchte im ersten Band der REGENCY FLOWERS-Reihe einfach auf und verlangte, aufgenommen zu werden. Ich hatte keine Ahnung, was er anrichten würde, als Bad Boy – reich, willensstark, leidenschaftlich, ein Hauch dekadent – liebten ihn die Leserinnen natürlich. Schließlich bekommt er dann aber auch die Gelegenheit, seine wahren Qualitäten, neben den offensichtlich, zu zeigen.«
Haben Sie bestimmte Rituale oder Orte, die Sie zum Schreiben inspirieren?
Madeline Hunter: »Oh, ich wünschte, ich hätte ein festes Ritual, das mich jeden Morgen zum Schreiben bringt! Disziplin zu haben, das ist das schwerste. Aber mit sehr viel Kaffee und sehr viel Stille hat sich noch jede Geschichte entwickelt!«
Das Gespräch führte Ronja Beck aus dem dotbooks-Lektorat.
Madeline Hunter studierte Kunstgeschichte und arbeitet heute als Lehrerin an einem College. Seit einigen Jahren schreibt sie außerdem mit großem Erfolg historische Liebesromane. Ihre Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt und sind regelmäßig auf den Bestsellerlisten der »New York Times« und »USA Today« vertreten. Bereits zweimal hat sie den begehrten RITA-Award der »Romance Writers of America« gewonnen. Madeline Hunter lebt mit ihrer Familie in Pennsylvania.
Die Autorin im Internet: www.madelinehunter.com
Bei dotbooks veröffentlichte Madeline Hunter ihre REGENCY FLOWERS-Reihe mit den Romanen »Ein skandalöses Rendezvous«, »Die widerspenstige Braut«, »Eine Lady von zweifelhaftem Ruf« und »Lady Daphnes Verehrer«.
Die REGENCY FLOWERS-Reihe von Madeline Hunter – überall erhältlich, wo gute eBooks angeboten werden, und natürlich auch auf unserer WEBSITE, wo die eBooks für Sie im Mobi-Format für den Kindle und als ePubs für alle anderen Lesegeräte bereitstehen.