Hanna Riis über ihren Roman „Das dunkle Lied der Tiefe“

31. Dezember 2015
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Hanna Riis (c) Jörg Ritter

„Neben guten Büchern ist gutes Essen für mich ein Lebenselixier“

Hanna Riis über geheime Wünsche und ihre Lieblingsfiguren in DAS DUNKLE LIED DER TIEFE

 

In DAS DUNKLE LIED DER TIEFE sind zwei Frauen die wichtigsten Figuren. Jede von ihnen verkörpert gewissermaßen die Erfüllung einer meiner Sehnsüchte: Hauptfigur Susan ist Meeresbiologin, eine Tätigkeit, die mich brennend interessiert. Beth spielt Geige – auch das würde ich wahnsinnig gern können.

Dass eine Frau mit ihrem Geigenspiel Seehunde anlockt, ist nicht meiner Fantasie entsprungen. Es gibt dafür tatsächlich ein reales Vorbild. Als ich davon hörte, war ich so fasziniert, dass sich fast augenblicklich die Geschichte in meinem Kopf entwickelt hat. Auch in der Realität waren es viele kranke und verletzte Tiere, die sich der Musikerin genähert und sich von ihr behandeln lassen haben. Der Rest ist natürlich Fiktion.

Riis, Das dunkle Lied der Tiefe 1Auch die Figuren, die in meinem Roman auftauchen, gibt es nicht. Trotzdem kommt es mir manchmal so vor, als würden sie existieren, wie alte Bekannte, die man einfach nur selten sieht. Der Kneipenwirt McInning ist eine meiner Lieblingsfiguren. Er ist wortkarg und biedert sich nicht an. Weder ist er besonders charmant noch attraktiv, aber er hat ein sehr großes Herz und handelt, wenn es darauf ankommt. Auch die Frau von Dr. Watson mag ich sehr. Bei ihr kommt immer etwas Gutes auf den Tisch. Neben guten Büchern ist gutes Essen auch für mich ein Lebenselixier.