Interview mit Heidrun Hurst

28. Februar 2025
dotbooks

Neugierig nachgefragt bei unserer Autorin: »Wie ist die Idee entstanden, in DIE TOCHTER DER KELTEN über eine junge Frau in dieser Zeit zu schreiben? Und warum ausgerechnet die Heuneburg als Schauplatz?«

Heidrun Hurst: »Die Idee kam bei einem Familienausflug zustande, der uns in das Keltenmuseum im schwäbischen Hochdorf/Enz geführt hat. Die Funde und das dort beschriebene Leben der Kelten faszinierten mich vom ersten Moment an, obwohl es danach noch Jahre dauern sollte, bis ich Zeit für die Geschichte fand. Es gab noch so viel anderes zu schreiben.

Die teilweise wiederaufgebaute Heuneburg war natürlich der ideale Ort für den Anfang meines Romans. Ihre gut erforschte Geschichte fließt stark in das Buch mit ein. Ebenso die weiteren Schauplätze: der Hohenasperg und der Ipf bei Bopfingen, die weitere bedeutende Zentren der Hallstattzeit waren.«

»Gibt es etwas, dass Sie in der Recherche für DIE TOCHTER DER KELTEN erstaunt hat?«

Heidrun Hurst: »Wie kunstfertig die Kelten schon waren. Im Handwerk bewiesen sie sowohl Erfindungsgeist als auch erstaunliches Geschick. Dies trifft auch auf ihre weitreichenden Handelsbeziehungen zu. Und doch steht all dies in krassem Gegensatz zum Umgang mit menschlichem Leben in der keltischen Gesellschaft. Archäologische Funde und die Berichte späterer Zeitzeugen künden von Menschenopfern, Schädelkult und einigen anderen unschönen Dingen.«

Wir haben für euch unsere Autorin Heidrun Hurst gefragt: »Gibt es Aspekte im geschichtlichen Hintergrund von DIE TOCHTER DER KELTEN, der Parallelen zu unserer heutigen Zeit aufzeigt?«

Heidrun Hurst: »Im Grunde hat sich nicht viel geändert. Trotz des kontinuierlichen Fortschrittes in Wissen und Technik, der in der Zwischenzeit hinter uns liegt, will es uns einfach nicht gelingen, friedlich miteinander zu leben. Der Wunsch nach mehr Macht, größer, reicher oder bedeutender als andere zu sein, bleibt leider immer der gleiche.«

»Liebe Frau Hurst, in Ihrem Roman DIE TOCHTER DER KELTEN wird Alenja in einer männerdominierten Gesellschaft groß – wie weit reichte der Einfluss von Frauen damals?«

Heidrun Hurst: »Diese Frage ist nicht mehr zweifelsfrei zu beantworten, wie so vieles aus der Hallstattzeit, in der mein Roman spielt. Zwar gibt es sogenannte Fürstengräber, in denen auch hochgestellte Frauen zu finden sind, aber welchen Einfluss sie hatten, bleibt spekulativ. Bei allen Herausforderungen, denen sich Alenja in dieser Gesellschaft stellen muss, versucht sie es mit einer Taktik, die sie nicht auf eine schöne Hülle und die Pflichten einer Ehefrau reduziert. Ob sie damit Erfolg haben wird?«

Neugierig nachgefragt bei unserer Autorin: »In Ihrem Roman DIE TOCHTER DER KELTEN spielen verschiedene Druiden eine wichtige Rolle. Was war Ihnen bei der Darstellung dieser Kultur wichtig?«

Heidrun Hurst: »Aus dem, was wir über die Druiden wissen, versuche ich ein möglichst stimmiges Bild zu erschaffen, passend zum Geist jener Zeit. Allerdings ist das gar nicht so einfach, denn sie selbst haben keine schriftlichen Quellen hinterlassen, die uns mehr über ihr Leben, die Kultur und Bräuche aufzeigen könnten.«

Wir haben für euch unsere Autorin Heidrun Hurst gefragt: »Was darf sich die Leserschaft von Ihrem nächsten Roman, DIE DRUIDIN DER KELTEN, erhoffen?«

Heidrun Hurst: »Alenjas Geschichte ist noch nicht zu Ende, so viel kann ich verraten. Aber auch Muria, die Tochter des Druiden Diviacus, wird mehr in den Fokus des Geschehens rücken. Wird sich ihr Wunsch, in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten, erfüllen? Ganz sicher hat sie viele Hindernisse vor sich. Aber sie und Alenja verbindet auch etwas, dass beide zu ihrer Stärke nutzen könnten …«

Das Gespräch führte Ronja Beck aus dem dotbooks-Lektorat.

Heidrun Hurst, geboren 1966 in Kehl am Rhein, ging schon als Kind gerne mit Hilfe von Büchern auf Reisen in fremde Welten und ferne Zeiten. Ihr Hunger nach geschriebenen Abenteuern und Literatur wurde schließlich so groß, dass sie sich einige Jahre später selbst dem Schreiben widmete. Seitdem veröffentlicht sie historische Romane, für die sie mit Leidenschaft und Neugier tief in die Recherche längst vergangener Zeiten eintaucht.

Die Autorin im Internet:

heidrunhurst.de

facebook.com/heidrun.hurst

instagram.com/heidrunhurst

Bei dotbooks veröffentlichte Heidrun Hurst ihre dreibändige STRASSBURG-SAGA, die im eBook und Print erhältlich ist und als Hörbücher bei Saga Egmont.

Bei dotbooks veröffentlichte sie im eBook auch ihre dreibändige RHEINTAL-SAGA sowie ihre zweibändige VIKING KINGDOM-Saga, die als Hörbücher bei Saga Egmont erhältlich ist.

Bei dotbooks erscheint außerdem im Print und eBook »Die Tochter der Kelten«, der erste Roman in ihrer großen KELTEN-SAGA.