Katja König und das ganz grosse Lebensglück
Leben wir heute nicht in einer regelrechten „Zuvielitis“? Von fast allem gibt es zu viel – außer von Liebe und Glück. Früher haben wir die Nahrung gejagt, heute jagt sie uns. Mit „Framstag“, „Super-Samstag“ oder „20 Prozent auf alles“. Mit Büchern ist das ähnlich. Wer soll das noch alles lesen – und warum dann ausgerechnet „Ein Tod(d) zum Verlieben?!“
Ich mag am liebsten Bücher, die mich fesseln, sodass ich nicht mehr aufhören kann. Bei denen ich lachen und weinen kann. Und die mir etwas für mein Lebensglück mitgeben können – wenn ich es denn gerade möchte. Solch ein Buch wollte ich mit „Tod(d)“ schreiben.
Die Idee hatte ich bei einem langen Ausflug auf Skiern im norwegischen Tiefschnee (ein Bergdorf oberhalb von Lillehammer – wir fahren da möglichst jeden Winter hin). Ich genieße die Arbeit an Romanen im Gegensatz zu Drehbüchern, weil ich hier nicht von vornherein ein „redaktionell abgenommenes“ Gesamtkonzept haben muss.
Am Anfang von „Ein Tod(d) zum Verlieben“ stand die Idee einer liebenswert-chaotischen Frau, die durch einen absurden Unfall mit einer Gräte in ein turbulentes Abenteuer gezogen wird. Also habe ich mich hingesetzt und ihr „beim Leben“ zugeschaut und aufgeschrieben, was ich „gesehen“ habe. Und da heute ja mehr denn je gilt: „Die Welt ist ein Irrenhaus und hier bei mir im Büro ist die Zentrale“ – wurde das, was Lea Jung und ihren Kindern passiert, immer turbulenter und absurder.
Oft steckte ich in einer Sackgasse und dachte nur: „Oh mein Gott, wie sollen die aus dem Schlamassel jetzt bloß wieder herauskommen???“ Dann bin ich zum Joggen in den Wald, habe den Vögeln gelauscht – und vielleicht ja auch Tod(d) persönlich? – und die haben mir dann erzählt, wie es weitergeht. Lassen Sie sich überraschen – nur so viel vorab: Lea hat sich ihr Happy End schließlich redlich verdient. Und manchmal führt uns Chaos zu mehr Lebensglück als wir für möglich halten …