MAGIE DER SCHATTEN von Thomas Lisowsky
vorgestellt von Timothy Sonderhüsken, Programmleiter
Es kribbelt: Zuerst in den Fingerspitzen, dann im Kopf und schließlich auch im Herzen. Es ist ein ganz besonderes Gefühl, das jeden Lektor regelrecht glühen lässt – denn es stellt sich ein, wenn man weiß, dass man auf ein Riesentalent gestoßen ist. Es kribbelte, als ich vor vielen Jahren den ersten Fantasy-Roman von Markus Heitz auf den Tisch bekam, und es kribbelte genauso, als ich die ersten Kapitel von Thomas Lisowskys Debüt in den Händen hielt.
»Magie der Schatten« ist die Geschichte zweier sehr unterschiedlicher Männer: Solange der junge Nairod denken kann, hat er dem Tag entgegengefiebert, an dem seine Zauberkräfte ihr ganzes Potential entfalten – doch nun scheint es so, als würde dies niemals passieren. Oder gibt es doch noch eine Chance für ihn, weit von seiner sicheren Heimat entfernt? Nairod ist bereit, alles für seinen Traum zu opfern …
Und Raigar? Der alte Söldner hat sein Leben lang treu und ergeben in der Armee des Kaisers gedient. Aber nun, da Frieden herrscht, soll nichts mehr an die alten Zeiten des Schreckens erinnern – und so wird er für vogelfrei erklärt. Ganz knapp gelingt es ihm, mit einigen seiner Kameraden dem sicheren Tod zu entkommen. Es scheint nur einen Ort zu geben, an den sie sich flüchten können: das sagenumwobene Land der sterbenden Wolken. Doch dort sollen Zauberkräfte herrschen, die dunkler und gefährlicher sind als jeder Krieg …
Thomas Lisowksy macht es seinen Protagonisten nicht leicht: Sie geraten immer wieder in tödliche Gefahr, haben meist nur die Wahl zwischen der schlechten und der noch schlechteren Entscheidung, und müssen sich immer wieder neu beweisen in einer brutalen Welt, die so real wirkt, dass ich mich mehr als einmal an die grandiosen Bilder von »Game of Thrones« erinnert fühlte.
»Ich finde, Nairod und Raigar haben es verdient, dass ihnen jetzt auch einmal etwas Nettes passiert«, habe ich während des Feinschliffs des Romans zu Thomas Lisowsky gesagt. Seine Antwort: »Ich finde, meine Leserinnen und Leser haben eine richtig gute Geschichte verdient – und die wird mit den Tränen der Helden geschrieben.«
Dass sich Thomas Lisowsky trotz anderer Angebote für dotbooks entschieden hat, empfinde ich als Ritterschlag für unser Programm – und ich freue mich, dass er uns nach »Magie der Schatten« auch noch seine actionreiche Fantasy-Serie »Die Schwerter« anvertraut hat, zu der ein Warnhinweis ausgesprochen werden muss: Der erste Roman, »Höllengold«, kann lesesüchtig machen …
Wer Fantasy voller Überraschungen und Abgründe liebt, der sollte Thomas Lisowsky kennenlernen: »Magie der Schatten« und »Die Schwerter: Höllengold« warten überall, wo es gute eBooks gibt, auf mutige Leserinnen und Leser, die unsere Alltagsrealität manchmal genauso überbewertet finden wie ich.
Unser Buch der Woche:
MAGIE DER SCHATTEN von Thomas Lisowsky
vorgestellt von Timothy Sonderhüsken, Programmleiter