Michael Schenk über seinen Thriller „Terrorziel: Berlin“
„Es ist gut, wenn wir unsere Menschlichkeit nicht vergessen“
Unser Autor Michael H. Schenk über reale Katastrophen, mutige Helfer und seinen Thriller „Terrorziel: Berlin“
Mein Name ist Michael Schenk und ich bin eigentlich ein ganz netter Typ.
Eine Frau, drei Kinder, derzeit drei Enkel… Eigentlich fehlen nur noch Hund und Katze, um das Idyll komplett zu machen. Ich kann noch immer nicht kochen, aber nähen und backen und … ich schreibe Bücher.
Eigentlich verfasse ich Fantasy und Science Fiction, warum also plötzlich ein Thriller zum Thema „Terror“?
Als Jugendlicher hatte ich die Gelegenheit, als sogenannter „dritter Mann“ auf Rettungswagen mitzufahren. Was ich damals erlebte, überzeugte mich davon, die Hilfeleistung für Menschen in Not zu meinem Beruf zu machen. Ich sammelte praktische Einsatzerfahrung und wurde schließlich Lehrkraft im Bevölkerungsschutz, um in den Bereichen Rettungswesen, Bergung, Brandschutz und CBRN-Gefahren Einsatzkräfte und deren Führungsebenen auszubilden. Dabei wurde ich mit den verschiedensten Aspekten des Katastrophenschutzes konfrontiert.
Es gibt weltweit immer wieder Katastrophen, die unser Mitgefühl und unsere Hilfsbereitschaft hervorrufen und es ist gut, wenn wir unsere Menschlichkeit nicht vergessen. Doch in der Vergangenheit werden wir zunehmend mit einer Gewalt konfrontiert, gegenüber der wir gelegentlich hilflos erscheinen – dem Terror.
Das Bild des Terrors hat sich in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch gewandelt. Während er früher Institutionen oder bekannte Persönlichkeiten zum Ziel hatte, ist es heute meist die schutzlose Bevölkerung, die zum Opfer von Anschlägen wird, wobei man auch vor dem Abschlachten von Kindern kaum zurückschreckt. Dabei hat der Terror eine besonders hinterhältige Taktik hervorgebracht, nämlich gezielte Anschläge auf jene, die den Opfern zu Hilfe eilen. Passanten, Sanitäter, Feuerwehrleute…
Die Gefahr von Terror liegt nicht alleine in den eigentlichen Anschlägen und deren Opfern begründet, sondern auch darin, dass er Unsicherheit und Hass schüren soll. Hierdurch wollen Terroristen einen Keil zwischen Bevölkerungsgruppen treiben und ein Land soweit destabilisieren, dass es unregierbar und schließlich reif zur Übernahme wird.
Dieser Umstand bewegte mich dazu, den Katastrophenthriller „Terrorziel: Berlin“ zu schreiben. Ich beschreibe darin nicht nur die Problematik der Hilfeleistung, nach einer Serie von Terroranschlägen, sondern auch, wie sich die verschiedensten Interessengruppen den Terror zunutze machen können, um ihre Ziele durchzusetzen. Die spannende Handlung sollte, durch Nutzung des frei erfundenen Sprengstoffs Domatex, ausreichend fiktiv sein, aber sich auf dennoch realistische Weise an Anschlägen orientieren, wie sie in der Vergangenheit in den verschiedensten Teilen der Welt stattgefunden haben. Dabei habe ich mich auch an Szenarien orientiert, wie sie weltweit von Katastrophenschutzorganisationen geübt werden.
„Terrorziel: Berlin“ bietet eine spannende Handlung, mit viel Action und Hintergrundinformationen, wobei die Hauptfiguren manche schwierige Situation nur mit etwas Glück und einem Schuss Humor meistern.
Ich habe ihn all jenen Menschen gewidmet, die uns in einer Notsituation beistehen und die nur selten Anerkennung und Dank dafür bekommen.
Michael H. Schenk