»Mord im Namen der Liebe? Niemals! Also, im wirklichen Leben.«

Ein Gespräch mit unserer Autorin Tatjana Kruse über Humor in Krimis, besondere Flirtmethoden und ihren Roman VORSICHT: STUFEN!

Liebe Frau Kruse, Ihr Kriminalroman VORSICHT: STUFEN! scheint das Motto ‚Hart, aber herzlich‘ zu haben: Sie würzen Ihre mörderischen Geschichten stets mit einer ordentlichen Portion Humor. Warum?

Tatjana Kruse: »Das Leben ist ernst genug, da müssen es meine Bücher nicht auch noch sein. Ich schreibe mit voller Absicht kleine Wohlfühlinseln im oft grauen Meer des Alltags. Wer meine Bücher liest, soll mindestens schmunzeln, besser noch hin und wieder auflachen können. Ich rufe mir auch im richtigen Leben regelmäßig in Erinnerung, dass alles und jede/r drei Seiten hat: eine positive, eine negative und eine heitere.«

Hand auf’s Herz: Sind Sie der Meinung, dass der ein oder andere Mord gerechtfertigt ist, um seine große Liebe zu erobern?

Tatjana Kruse: »Mord im Namen der Liebe? Niemals! Also, im wirklichen Leben. Aber wenn sich in einem augenzwinkernd schwarzhumorig-heiteren Roman wie diesem eine Statistin unsterblich in den Star der Freilichtspiele Schwäbisch Hall verliebt, der jedoch ihre unsterbliche Liebe nicht erwidert, dann wirft sie nicht einfach die Flinte ins Korn, sondern manövriert sich mit allen Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen – auch den finalen! –, ihrem Happyend entgegen. Genau das richtige Sommerfeeling für einen kalten Winterabend!«

Wenn Sie sich aussuchen könnten, einen Abend mit einer ihrer männlichen Figuren zu verbringen – für wen würden Sie sich entscheiden: Intendant Christoph, Regisseur Lasker oder Schauspieler Erhard?

Tatjana Kruse: »Da Christoph Biermeier, der (ehemalige) Intendant der Freilichtspiele Schwäbisch Hall, eine reale Person ist und folglich der Champagner, den man in seiner Gesellschaft trinkt, tatsächlich prickelnd durch die Kehle rinnt, würde ich mich wohl aus ganz eigennützigen Gründen für ihn entscheiden. Cheers!«

Das Gespräch führte Agnes Ejma aus dem dotbooks-Lektorat.

Tatjana Kruse, Jahrgang 1960, ist in Schwäbisch Hall aufgewachsen, wohin sie nach 25 Jahren im außerhohenlohischen Exil auch wieder zurückgekehrt ist. Sie veröffentlicht in erster Linie Kriminalromane und -geschichten und wurde u. a. mit dem Marlowe und dem Nordfälle-Preis ausgezeichnet.

Die Autorin im Internet: www.tatjanakruse.de

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