Nora Darius im Interview

15. Juli 2016
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darius-1„Wenn man dann sieht, wie ein Buch Kapitel für Kapitel wächst, ist das wunderschön und befriedigend.“

Ein Gespräch mit unserer Autorin Nora Darius über die Liebe, berufstätige Mütter und ihren Roman DIE SPRACHE DER LIEBE.

 

Sie waren lange Zeit Lektorin und haben Autoren betreut – nun schreiben Sie die Bücher selbst. Welche Seite des Büchermachens macht Ihnen mehr Spaß?

Nora Darius: „Meine Arbeit als Lektorin, die ich über viele Jahre hinweg gemacht habe, hat mir sehr viel Spaß gemacht. Der Austausch mit den Autoren, das gemeinsame Entwickeln von Projekten und Storys war einfach toll.
Jetzt – auf der anderen Seite des Schreibtischs – schreibe ich genau die Geschichten auf, die mir am Herzen liegen. Oft sind es sogar einzelne Szenen und Situationen, die ich erlebt habe, die mich zu einem neuen Roman inspirieren. Wenn man dann sieht, wie ein Buch Kapitel für Kapitel wächst, ist das wunderschön und befriedigend.“

 

darius-2Gibt es ein Genre, das Ihnen besonders am Herzen liegt?

Nora Darius: „Oh ja! Sehr gern schreibe ich historische Liebesromane. Die Recherche ist spannend, aber auch immer wieder eine Herausforderung, und hin und wieder schwelge ich gern in der Schilderung von Kostümen und Frisuren.
Aber auch den modernen Liebesroman, in dem die Sprache flotter ist, mag ich. Liebe ist in allen Jahrhunderten gleich geblieben, die Gefühle von uns Menschen ändern sich nicht. Doch die Art, wie wir flirten oder wie wir unsere Liebe gestehen, hat sich schon verändert. In dieser Hinsicht abwechslungsreich schreiben zu können ist ein Teil der Faszination meines Berufs.“

 

Die Protagonistin Carina ist eine Frau, die sich fragt, ob Beruf und Familie überhaupt vereinbar sind. Mussten Sie als berufstätige Mutter sich diese Fragen auch stellen? Wie haben Sie es geschafft?

Nora Darius: „Wer behauptet, dass es einfach wäre, mit dieser Doppelbelastung zurechtzukommen, ist reiner Theoretiker. Fakt ist, dass es ohne Hilfe und Unterstützung kaum möglich ist, konzentriert zu arbeiten und gleichzeitig der Familie gerecht zu werden. Ich bin beruflich eine Weile kürzergetreten, als die Kinder klein waren – und habe es nicht bereut. Ich fand es wichtig, da zu sein, wenn sie aus der Schule kamen, aufgeregt über Erlebtes berichteten oder getröstet werden mussten. Das war, das ist mir klar, ein Privileg, das nicht jede Frau hat. Aber auch bei uns war es oft notwendig, dass mein Mann zurücksteckt, wenn ich einen Termin halten oder eine Story umgeschrieben werden musste. Ohne das Verständnis meines Partners wäre es sehr schwierig gewesen, erfolgreich Romane oder gar Drehbücher zu schreiben.“