Ole Hansen im Interview
Ein Gespräch mit unserem Erfolgsautor Ole Hansen über die Parallelen zwischen ihm selbst und seiner Figur, dem Privatdetektiv Jeremias Voss:
Lieber Ole Hansen, der Held Ihrer neuen Krimi-Reihe, Jeremias Voss, war vor seiner Karriere als Privatdetektiv bei GSG 9 tätig. Sie waren bei der Bundeswehr. Beide Organisationen ähneln sich ja in vielerlei hinsicht. Ist diese Parallele Zufall?
Ole Hansen: „Zufall? Nein, das würde ich nicht sagen. Ursprünglich hatte ich vor, Jeremias Voss’ Vergangenheit bei der Bundeswehr anzusiedeln, weil ich weiß, wie gründlich hier Spezialeinheiten ausgebildet werden. Voss’ vielseitige Fähigkeiten hätten dadurch einen glaubhaften Hintergrund gehabt. Gleichzeitig wollte ich aber auch, dass Voss gut mit der Polizei zusammenarbeitet, was wiederum glaubhaft wäre, wenn er selbst einst bei der Polizei gewesen ist. Darum habe ich die GSG 9 gewählt – eine Bundespolizei. Ihre Beamten durchlaufen eine ähnliche Ausbildung wie die Spezialkräfte der Bundeswehr. Wenn man selbst dreißig Jahre bei der Bundeswehr gedient hat, dann kann man gar nicht anders, als immer wieder autobiografische Züge einfließen zu lassen.“
Ihr Privatermittler Jeremias Voss hat mit seinem Hund Nero einen ständigen Begleiter – aber er ist alles andere als eine Schönheit. Wie ist diese ungewöhnliche Figur entstanden?
Ole Hansen: „Die Idee, Jeremias Voss einen Vierbeiner an die Seite zu stellen, ist aus einer Laune heraus entstanden. Ich selbst habe einen Mops. Meine Freunde sagen immer wieder, dass sie nicht verstehen können, wie ich – als großer Kerl – mir einen so kleinen Hund zulegen konnte, der darüber hinaus auch noch hässlich aussieht. Daraufhin habe ich, sozusagen als Retourkutsche, den Nero gezüchtet – dagegen ist mein Mops eine Schönheit. Da für Voss’ Aufgaben ein großer Hund vorteilhafter ist als ein Mops, habe ich ihn groß werden lassen. Aber ich wollte mit Nero auch zeigen, dass das Aussehen nur Verpackung ist. Der wahre Wert liegt in dem, was wir nicht sehen – im Charakter. Und darin sind sowohl Nero als auch mein Mops herausragende Vertreter ihrer Rasse.“
Wenn Sie an die Arbeit am ersten Band JEREMIAS VOSS UND DIE TOTE VOM FISCHMARKT zurückdenken. Was hat Ihnen dabei am meisten Spaß gemacht? Haben Sie eine Lieblingsszene in diesem Band?
Ole Hansen: „Diese Frage ist schwer zu beantworten. Als Schriftsteller lebt man in seinen Figuren. Man fühlt mit ihnen. Insofern sind einem alle Szenen ans Herz gewachsen. Man durchleb, während des Schreibens alle menschlichen Gefühle, sei es Trauer, Hass, Zorn, Hinterlist, Spontanität, Liebe, Glück, um einige zu nennen. Ohne dieses Miterleben könnte ich nicht glaubhaft und überzeugend schreiben. Wenn ich eine Szene aussuche, bei deren Beschreibung ich ständig geschmunzelt habe, dann ist es die, in der Voss den Edelpuff in Blankenese besucht. Ob das meine Lieblingsszene ist, kann ich nicht sagen, denn es gibt mehrere, die mich ähnlich, wenn auch mit anderen Gefühlen, berühren.“
Die Krimi-Reihe um Jeremias Voss ist auf 10 Bände ausgelegt. Hatten Sie schon von Anfang an alle 10 Fälle im Kopf, oder entwickeln Sie die Ideen erst beim Schreiben?
Ole Hansen: „Die Frage müsste ich eigentlich mit ‚sowohl als auch‘ beantworten. Als ich die Figur des Jeremias Voss entwickelte, stellte ich mir vor, was für Fälle er lösen könnte. Da mir eine ganze Reihe eingefallen sind, legte ich mich zunächst auf zehn fest, weil dies eine überschaubare Zahl war. Um sicherzugehen, dass ich sie auch mit Fleisch füllen konnte, definierte ich eine entsprechende Zahl an Themen. Soweit das grobe Konzept. Dieses Konzept ist fließend, denn während ich an einem Fall schreibe, kommen mir immer wieder Ideen, wie man den nächsten Band gestalten könnte. Es kann passieren, dass ich ein Thema aus dem ursprünglichen Konzept verwerfe und ein neues, spannenderes einfüge. Voss wird zu einer lebenden Figur, mit der ich mich im Geiste unterhalte. Es mag unsinnig klingen, aber wir beeinflussen uns gegenseitig.“
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