„Phoenix“ von Matthias Jösch
Timothy Sonderhüsken, Programmleiter bei dotbooks, stellt „PHOENIX – Unsere Rache wird euch treffen“ von Matthias Jösch vor:
Unsere Verlegerin wirft mir manchmal vor, dass ich zu metaphorisch argumentiere, um meiner Begeisterung Ausdruck zu verleihen. Aber manchmal geht es nicht anders. Und deswegen sei mir die Frage erlaubt: „Was hat ein trockenes Stück Holz mit einem Autor gemeinsam?“ Nun: Auf beide kann ein zündender Funke überspringen. Beide können Feuer fangen – und wenn es gut läuft, glühen beide danach sehr lange weiter.
Ein Autor, auf den dieses Bild zutrifft, ist Matthias Jösch. Eigentlich ist er ein vielbeschäftigter Unternehmensberater, der sich in seiner Freizeit für klassische Musik und moderne Hifi-Anlagen begeistert. Außerdem ist er ein besessener Leser – und so sprang irgendwann der entscheidende Funke über. „Ich gehöre zu denjenigen, die das schreiben, was sie selbst gerne lesen – und das sind Thriller“, erklärte er mir. „Die Handlung muss aber immer plausibel und ‚vorstellbar‘ sein. Außerdem mag ich das Rätselhafte, das gerne den mystischen Schleiern vergangener Epochen entsteigen darf.“
Matthias Jösch begann also, seinen ersten Thriller zu schreiben, MAMMON – und brannte bald lichterloh. Bei allem Adrenalin und der „muskulösen Erzählweise“ mit knackig-kurzen Kapiteln kommt aber nie das Gefühl auf, eine hochglanzpolierte Oberfläche zu betrachten; MAMMON ist ein Thriller, der den Leser tief in die Handlung hineinzieht. Das liegt auch an Matthias Jöschs Figuren. Sein Ermittler Adrian von Zollern erinnert vielleicht ein wenig an Robert Langdon, den wir aus den Weltbestsellern von Dan Brown kennen, hat aber deutlich mehr Kanten als sein amerikanischer „Kollege“ und noch dazu Freunde, die ihm zur Seite stehen. Kein Wunder also, dass MAMMON schnell zu einem unserer bestverkauften Thriller avancierte.
Mit PHOENIX – UNSERE RACHE WIRD EUCH TREFFEN beweist Matthias Jösch nun, dass er nicht nur einmal Feuer gefangen hat. Und genau das merkt man, wenn man ihm gegenübersitzt und sich mit ihm über die Entstehungsgeschichte seines neuen Buchs unterhält. Natürlich ist jeder Autor von seiner Idee überzeugt. Aber wenn Matthias Jösch über die Entstehung von PHOENIX erzählt, dann hat man wirklich den Eindruck, das Glühen in seinen Augen zu sehen. PHOENIX ist mehr als eine Fortsetzung von MAMMON: Es ist ein Thriller, der auf erschreckendste Art in der Realität verwurzelt ist und den Gedanken des „Was wäre, wenn …“ auf atemberaubende Art mit eiskalt erzählter Action verbindet. Viel mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten. Ich will Ihnen ja nicht die Spannung nehmen! Nur so viel: Erneut wird Adrian von Zollern in eine Verschwörung verwickelt, der er scheinbar machtlos gegenübersteht. Zum zweiten Mal heißt es für ihn, international zu ermitteln – und wieder ist er dabei nicht auf sich allein gestellt, sondern bekommt mit der Mossad-Agentin Shari eine ausgesprochen attraktive Partnerin.
Funken, Flammen, Glut: Nun, ich gebe zu, dass mein Bild sich den Vorwurf gefallen lassen muss, nicht ganz zutreffend zu sein. Denn von einem Stück Holz bleibt am Ende nur noch Asche übrig … ein Schicksal, das ich unserem Autor natürlich nicht wünsche! Und doch passt die Metapher zu ihm und zum Titel seines zweiten Thrillers: Wie der Phoenix aus der Asche wiedergeboren wird, so besitzt auch Matthias Jösch das Talent, nach dem Schreiben und einer kurzen Verschnaufpause erneut Feuer zu fangen und ausdauernd zu glühen. Wenn wir Leser Glück haben, dann wird er dies nach MAMMON und PHOENIX noch viele Male!