»Serienmörder wachen nicht eines Morgens auf und beginnen zu töten …«

1. Mai 2020
dotbooks

Ein Gespräch mit unserer Autorin Claudia Puhlfürst über ihre toughe Protagonistin, die Psyche des Serienmörders und ihre neuen Psychothriller DER TOTSCHNEIDER, DER SENSENMANN und DER TÄTOWIERER.

Liebe Frau Puhlfürst, was macht Lara Birkenfeld, die Protagonistin Ihrer Psychothriller DER TOTSCHNEIDER, DER SENSENMANN und DER TÄTOWIERER, so besonders?

Claudia Puhlfürst: »Lara ist eine ungewöhnliche Journalistin: Als Redakteurin bei einer Tageszeitung angestellt, berichtet sie regelmäßig über Gerichtsfälle – und ermittelt auch immer wieder auf eigene Faust. Das bringt sie natürlich sowohl in der Redaktion wie auch privat in Schwierigkeiten, aber ihr Sinn für Gerechtigkeit ist stärker.

Als ob das nicht schon Ärger genug bedeutet, gibt es noch diese merkwürdigen Visionen, von denen Lara heimgesucht wird. Bruchstücke von Szenen, in denen sie von einem Verfolger durch den Wald gehetzt wird, Fragmente der Taten, Bilder des Opfers. Nie jedoch im richtigen Augenblick, nie so genau, dass sie bei den Nachforschungen helfen könnten, sie bleiben diffus … Doch sie bereiten Lara darauf vor, was auf sie zukommt – und sie stellt sich trotz dieses Wissens wagemutig dem Mörder.«

Wie würden Sie Krimi- und Thriller-Lesern Ihre Bücher empfehlen?

Claudia Puhlfürst: »Es sind Thriller mit psychologischem Hintergrund: Man kann mitfiebern, mitraten, sich fürchten oder ekeln. Serienmörder wachen nicht eines Morgens auf und beginnen zu töten – sie durchlaufen Entwicklungsphasen, sind womöglich selbst Opfer von Gewalt, haben Mechanismen entwickelt, ihr Innerstes zu schützen. In meinen Thrillern können meine Leser in den Kopf des Täters sehen; erfahren, was ihn antreibt. Die Psyche der Mörder, ihre Motive, werden deutlich und faszinieren uns – egal wie verquer sie auch erscheinen.

Am Ende möchte ich meine Leser mit einer Wendung, die sie nicht erwarten, überraschen. Was ist Wahrheit, was Täuschung?«

Die Mörder in Ihren Thrillern töten auf spektakuläre Weise. Woher nehmen Sie die Ideen für diese Charaktere und die Taten, die sie begehen?

Claudia Puhlfürst: »Vieles kommt aus der Wirklichkeit. Ich lese Fachliteratur, Gerichtsberichte, Bücher über Psychologie, Werke von Profilern oder Analysen von Serienmördern. Allein in dem Buch ›Die große Enzyklopädie der Serienmörder‹ von Michael Newton finden sich unzählige Fallbeispiele. Es gibt wirklich ALLES. Bankraub, Briefmarkendiebstahl oder Einbrüche interessieren mich weniger. Bei mir ist es schon immer das ›kranke Hirn‹, das mich auf unheimliche Weise fasziniert. Wahre Fälle fesseln mich. Jeder meiner Täter hat ein Motiv. Es mag dem Leser vielleicht seltsam erscheinen, nicht nachvollziehbar, krankhaft, dennoch ist es für den Mörder selbst plausibel.«

Das Gespräch führte Agnes Ejma aus dem dotbooks-Lektorat.

Claudia Puhlfürst, Jahrgang 1963, wurde in Zwickau geboren. Nach dem Studium der Biologie und Chemie war sie lange Zeit als Lehrerin und Dozentin tätig. Zu ihren Spezialgebieten gehören nonverbale Kommunikation und die Humanethologie, die menschliche Verhaltensforschung. Für ihre Thriller ist sie deutschlandweit bekannt. Sie ist Organisatorin der Ostdeutschen Krimitage und Mitglied bei den »Mörderischen Schwestern«, einem Verein, der von Frauen verfasste deutschsprachige Kriminalliteratur fördert.

Die Website der Autorin: www.puhlfuerst.com

DER TOTSCHNEIDER, DER SENSENMANN und DER TÄTOWIERER von Claudia Puhlfürst – überall erhältlich, wo gute eBooks angeboten werden, und natürlich auch auf unserer WEBSITE, wo das eBook für Sie im Mobi-Format für den Kindle und als ePub für alle anderen Lesegeräte bereitsteht.