Stella Conrad über „Geständnisse einer Fernsehköchin“
„Ich finde es wunderbar, mich an die Tastatur zu setzen und dann davon überraschen zu lassen, was passieren wird.“
Unsere Autorin Stella Conrad über Zufälle, ein Herzensprojekt und ihren neuen Roman „Geständnisse einer Fernsehköchin“
Ich liebe es, mir Geschichten auszudenken. Die Idee für dieses Buch sprang mich beinahe aus dem Nichts an: Im TV kochte irgendjemand mir Unbekanntes in weißer Jacke und mit weißer Mütze, und plötzlich dachte ich: „Woher weiß ich eigentlich, dass du ein echter Koch bist?“
Das war Melinas Geburtsstunde, und ich wusste sofort, dass ich ihre Geschichte unbedingt erzählen wollte.
Das Buch entstand an meinem Schreibtisch in meinem Arbeitszimmer; es ist der einzige Ort, an dem ich schreiben kann. Nicht im Café, nicht im Zug oder sonst wo – nur dort. Meine Arbeitsweise ist eher unstrukturiert: Ich lege nur das Ende der Story fest, die sich ansonsten frei entwickeln darf; allenfalls mache ich mir eine Liste der Personen. Ich finde es wunderbar, mich an die Tastatur zu setzen und dann davon überraschen zu lassen, was passieren wird.
Das passt vielleicht dazu, dass ich vor circa 10 Jahren nur durch die zufällige Bekanntschaft mit meiner Literaturagentin zur Autorin wurde, denn sie ermutigte mich zu meinem ersten Roman, der „Küchenfee“ – vorher hatte ich nie daran gedacht, mich schriftstellerisch zu betätigen.
Melinas und Lukes gemeinsame Geschichte war mir ein echtes Herzensprojekt. Sie bilden eine Zwangsgemeinschaft, mögen sich nicht, beschnuppern sich, umkreisen sich, müssen miteinander auskommen, lernen es allmählich … Es war mir ein riesiges Vergnügen, sie dabei zu beobachten. Glauben Sie es oder nicht: Manchmal war ich selbst sehr überrascht davon, was sie sagten oder taten.
Ich wüsste nicht zu sagen, wen der beiden ich lieber mag. Ich begleitete Melina auf der Achterbahnfahrt durch ihr Leben und finde sie in ihren Entscheidungen – so unverständlich sie uns zuweilen erscheinen mögen – sehr menschlich.
Und Luke? Der ist eine Klasse für sich … aber lesen Sie selbst!