Susan Hastings im Interview

10. Juni 2016
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Leipzig,20.01.2015, Liebe zwischen den Zeilen,  Autorin und Schriftstellerin Sonja Helm alias Susan Hastings mit Ihrem Mann Alfred. , Gemeinsam Ÿberwinden sie die Krebs - Erkrankung ihres Mannes. ,  Foto: PICTURE POINT / K. Kummer ,  Veršffentlichung nur gegen Honorar zzgl. MwSt auf Konto; Volksbank Leipzig, BLZ: 86095604, Kto.-Nr.: 307239000, FŸr die Nutzung von Fotos gelten die AGB«s von PICTURE POINT.

Susan Hastings (c) PICTURE POINT

„Wenn die Leserinnen mit den Helden mitfühlen, mitleiden und mitlieben, ist das für mich als Autorin der schönste Erfolg.“

Ein Gespräch mit Susan Hastings über die Faszination der Wikinger, das Abtauchen in längst vergangene Zeiten und ihren Roman „Die Braut des Wikingers“.

 

Liebe Frau Hastings, wie sind Sie dazu gekommen, historische Liebesromane zu schreiben?

Susan Hastings: „Das ist schon lange her und auf die Anfrage meiner ehemaligen Lektorin bei einem Heftromanverlag erfolgt. Meine ersten ‚Historischen‘ erschienen bei Knaur als Taschenbücher über das alte Rom und das Mittelalter, weil der Verlag für diese Themen Autoren suchte. Das Abtauchen in die Geschichte ist ein tolles Erlebnis und hatte auch bei mir verschiedene Aha-Effekte. Die Mischung aus wahren geschichtlichen Fakten und Ereignissen, gepaart mit einer erfundenen Geschichte, die hätte wahr sein können, macht großen Spaß. Und wenn die Leserinnen mit den Helden im Roman mitfühlen, mitleiden und mitlieben, ist das für mich als Autorin der schönste Erfolg.“

 

Würden Sie denn selbst einmal gerne in diese Zeit zurückreisen?

Susan Hastings: „Mal zum Schauen ganz gern, aber nicht für immer. Für so eine Zeitreise ist aber Haithabu, das Wikinger-Freilichtmuseum in Schleswigholstein, empfehlenswert. Da ist die Rückkehr in die Gegenwart nicht so schwierig.“

 

Hastings 1In Ihrem Roman entführen Sie die Leser in die wilde Zeit der Wikinger. Was reizt Sie daran besonders?

Susan Hastings: „Die Wikinger waren ein besonderes Volk, das meist als brutal und räuberisch beschrieben wird. Dem ist aber nicht ganz so, es waren Handelsleute, kühne Seefahrer und Pioniere in manch einer für sie fremden Welt. Bei den Wikingern besaßen die Frauen einen besonderen Stand, waren selbstbewusst und standen ihren ‚Mann‘, wenn die Männer nicht da waren. Die Wikinger haben oft die Grundlage für spätere Länder und Gesellschaften gelegt, z. B. haben die Rus, die als Handelsleute gen Osten zogen, das spätere Russland begründet. Unvergesslich ist ein Besuch in der ehemaligen Wikinger-Siedlung Haithabu; Geniale Schmiede, Handwerker, Textilhersteller und Handelsleute trugen dort zum Wohlstand der Wikinger bei. Verschwunden sind die Wikinger dann übrigens ganz plötzlich von der Bildfläche der Geschichte, weil sie die Frauen liebten: Sie haben dort eingeheiratet, wo der Wind sie hin wehte, und sich integriert. Was für ein schönes Ende …“

 

Gibt es in Ihrem Roman DIE BRAUT DES WIKINGERS eine Szene, die Ihnen besonders am Herzen liegt?

Susan Hastings: „Im Kapitel Ein neues Land für Yngvar gibt es eine Szene, als der alte Graf seine Tochter Adelaise und den Wikinger Yngvar am Morgen gemeinsam im Bett erwischt. Adelaise behauptet sich gegen ihren Vater, weil sie seinen Hochzeitsplänen nicht zustimmt, indem sie einfach Tatsachen schafft. Und der alte Graf muss zugeben, dass man gegen die Liebe nichts machen kann … und ertränkt seine Enttäuschung gemeinsam mit Gwendal, Adelaises Verehrer, im Wein. Die ganze Wikingergeschichte sollte ja nicht nur historisch, sondern auch unterhaltsam und humorvoll sein. Ein kleines Augenzwinkern sei deshalb gestattet …“

 

Hastings 3Dürfen wir noch auf weitere Wikinger-Romane aus Ihrer Feder hoffen?

Susan Hastings: „Zu DIE BRAUT DES WIKINGERS gibt es einen Vorläufer mit dem Titel DIE SKLAVIN UND DER WIKINGER. Da spielt ein mutiges Mädchen von der englischen Küste den Gegenpart zu einem raubeinigen Wikinger mit weichem Kern. Dieses Mädchen besteht aus Liebe zu ihm unglaublich harte Abenteuer und zeigt, dass Frauen durchaus ihren ‚Mann‘ stehen können. Diese beiden Romane haben mir viel Spaß beim Recherchieren und Schreiben gemacht, aber ich habe keine spezielle Lieblingszeit. Vom antiken Rom bis ins 20. Jahrhundert hinein habe ich historische Romane geschrieben, und jede Zeit hatte ihren eigenen Reiz. Ich suche nach neuen Herausforderungen, egal in welcher Epoche.“