Tina Grube im Interview

18. September 2015
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Tina Grube (c) Franco Lacosta

Tina Grube (c) Franco Lacosta

„Ich lache unheimlich gerne“

Ein Gespräch mit unserer Autorin Tina Grube über den Spaß bei der Arbeit an ihren turbulenten Romanen und die Vorzüge von Schokoladenmännern.

 

Liebe Tina Grube, Sie schreiben turbulente Komödien – was reizt Sie an diesem Genre?

Tina Grube: „Ich lache unheimlich gerne. Ich bin gebürtige Berlinerin, die Berliner Schnauze ist ja bekannt, da steckt viel Humor in der Stadt. Ein Teil davon ist mir wohl in die Wiege gelegt worden. Ich schreibe gerne lustige Sachen, weil mir das beim Tippen schon Freude macht. Ich sitze am Schreibtisch, ich muss lächeln, grinsen, lachen. Ich komme einfach gut drauf, und wenn ich meinen Lesern glauben darf, dann geht es ihnen genauso. Und das ist natürlich toll: Einen Beruf zu haben, bei dem man andere unterhält, ihnen eine Freude macht und einfach einen ‚Happy Day‘ beschert.“

 

Im Leben Ihrer Protagonistinnen geht es immer sehr turbulent zu – alles nur Fiktion, oder haben Sie so etwas auch schon selbst erlebt?

Tina Grube: „Ja, meine Figuren haben alle einen Hang zum Chaos … aber ich verraten lieber nicht, ob das etwas mit mir zu tun hat.“ (lacht) „Eins steht aber fest: Ich habe in verschiedenen Werbeagenturen gearbeitet, genauso wie meine Romanheldin Linda in MÄNNER SIND WIE SCHOKOLADE und ICH PFEIF AUF SCHÖNE MÄNNER. Da gehört das Chaos zum ganz normalen Tagesprogramm. Termindruck, anspruchsvolle Kunden, schwierige Fotografen, Diva-Allüren hier und da, fehlende Ideen, Arbeit nachts und am Wochenende, Last-Minute-Meetings in Paris, Mailand oder New York – klingt schrecklich, macht trotzdem oft wahnsinnig viel Spaß … aber normal ist da wenig. Was hilft, ist eine anständige Portion Humor! Ein lautes Lachen befreit mehr als jede Wellness-Behandlung. Das war mein Erfolgsrezept, und das habe ich natürlich auch an Linda weitergegeben.“

 

Mögen Sie einen Ihrer Romane ganz besonders?

Tina Grube: „Also, eine Mama liebt ja eigentlich alle ihre Kinder, und so ist das auch bei Autorinnen und ihren Romanen. Aber einer ist mir tatsächlich sehr nah, und das ist LAUTER NACKTE MÄNNER. Darin geht es um die Malerin Mona, die riesengroße Bilder mit ganz besonders schwungvollem Strich malt. Deswegen glauben viele sogenannte Kenner der Kunstszene auch, dass diese Bilder nur von einem Mann stammen können, und daraus entspinnt sich dann die Geschichte. Mona ist mir in vielen Punkten ähnlich – ich male auch, gerne große Formate, schwungvoll und farbenfroh. Allerdings keine nackten Männer. Aber was nicht ist, kann ja noch werden …“

 

Ihre Romane haben Titel, die uns das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Was wäre Ihnen lieber: EIN MANN MIT ZUCKERGUSS … oder sind Sie doch eher ein Fan von MÄNNER SIND WIE SCHOKOLADE?

Tina Grube: „Nichts gegen ein bisschen Zucker hier und da, aber mein Traummann wäre eindeutig ein Nougat-Prinz! Ich liebe Nougat-Schokolade, weil sie einerseits einen so zarten Schmelz hat, andererseits aber auch Substanz, denn im Nougat stecken zerriebene Haselnüsse. Bittere Noten mag ich dagegen gar nicht, deshalb halte ich mich von dunkler Schokolade fern … und von verbitterten, miesepetrigen Typen natürlich sowieso!“