»TOCHTER DES GAUKLERS« von Stefan Nowicki

4. Oktober 2018
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Timothy Sonderhüsken, Programmleiter, stellt TOCHTER DES GAUKLERS von Stefan Nowicki vor:

Ich bin ein großer Fan davon, Altbekanntes mit neuen Augen zu sehen: So hatte ich gerade die Möglichkeit, Bekannte zu besuchen und von ihrer Dachterrasse aus einen ganz neuen Blickwinkel auf eine Straßenecke zu bekommen, die ich seit Jahren jeden Abend auf dem Heimweg passiere. Aus diesem Grund mag ich auch Urlaub in der eigenen Stadt – wie ein Tourist streife ich dann durch München, und es ist spannend, welche Dinge einem dabei plötzlich auffallen, die man vorher nie wahrgenommen hat.

Gleiches gilt für Neuinterpretationen bekannter Geschichten. Ich finde es zum Beispiel super spannend, wie Jo Nesbø das bekannte Shakespeare-Stück MACBETH als modernen Thriller interpretiert hat. Und deswegen hatte unser Autor Stefan Nowicki sofort meine ganze Aufmerksamkeit, als er mir erzählte, dass er sich in seiner neuen historischen Trilogie eines bekannten Mythos‘ annehmen wollte – den berühmten Rattenfänger von Hameln aber natürlich in ein ganz anderes Licht tauchen würde.

Im Mittelpunkt seiner TOCHTER-DES-GAUKLERS-Saga steht darum kein Mann, der Kinder aus einer Stadt lockt, sondern eine Frau, die eine Heimat finden will: Im Jahre 1283 kommt Uta mit ihrem Vater, einem Spielmann, nach Hameln. Man gestattet den beiden, dort den Winter zu verbringen, denn Uta hat ein besonderes Talent – sie versteht sich auf die Kunst des Rattenfangens, und von denen gibt es in den reich gefüllten Kornspeichern der wohlhabenden Stadt mehr als genug. Insgeheim hegt Uta den Wunsch, eine ehrbare Bürgerin und in Hameln sesshaft zu werden, doch dafür stehen die Chancen denkbar schlecht. Zwar verlieben sie und Lorenz, der Sohn des Steinmetzens, sich ineinander, aber diese Beziehung steht unter keinem guten Stern – er ist einer anderen versprochen, um zwei einflussreiche Familie miteinander zu verbinden und so ihre Machtposition weiter auszubauen.

Gleichzeitig beginnt es in Hameln immer stärker zu brodeln: Die jungen Menschen wissen, dass nur die wenigsten von ihnen das Erbe ihrer Eltern antreten werden und alle anderen für den Rest ihres Lebens ihren älteren Geschwistern dienen müssen – ohne Chance, sich eine eigene Zukunft aufzubauen. In dieser aufgeheizten Stimmung kommen zwei Männer in die Stadt: der eine, ein Mönch, will gute Christenmenschen für einen Kreuzzug ins Heilige Land begeistern, der andere sucht im Auftrag seines Fürsten nach Siedlern für Ländereien im fernen Osten. Beides ist gefährlich, beides verspricht Abenteuer – und reizt so die Fantasie der jungen Menschen, sich dem Willen ihrer Eltern zu widersetzen …

Die drei Bände der TOCHTER-DES-GAUKLERS-Trilogie erzählen von Intrigen, die immer dichter gewoben werden, von Hoffnung, Hass und Liebe. Im Mittelpunkt von all dem steht Uta: die Frau, die von vielen als »Rattenmädchen« verhöhnt wird, aber immer wieder ungeheuren Mut beweist – und für mich nun unauflöslich mit der altbekannten Sage des Rattenfängers verbunden ist. Stefan Nowicki schreibt schnörkellos, aber gerade deswegen ausgesprochen atmosphärisch über lang vergangene Zeiten; ich hatte beim atemlosen Lesen das Gefühl, selbst dabei zu sein, wenn Uta im Hameln des 13. Jahrhunderts für ihr Glück kämpft – und Geschichte schreibt. Denn wer weiß: Vielleicht hat sich das damals alles wirklich genau so zugetragen …?

Wenn Sie historische Romane über das Mittelalter mögen und wie ich Vergnügen daran haben, etwas Altbekanntes auf neue Art wiederzuentdecken, dann empfehle ich Ihnen TOCHTER DES GAUKLERS: Laden Sie sich den ersten Band, DIE TORE VON HAMELN, jetzt auf Ihren Reader und genießen Sie diese Zeitreise der besonderen Art.

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