„Die wilde Lust der Nina B.“ Aimée Laurent

24. März 2014
dotbooks

Schlaft ihr gerne in Hotels? Ich nicht. Ganz im Gegenteil: Ich brauche ein paar Nächte, um mich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Und die ist ja manchmal nicht so, wie man sich das wünschen würde. Dabei bin ich gar nicht zimperlich. Die Tatsache, dass ich während der Leipziger Buchmesse zehn Meter Luftlinie von einer 24-Stunden-Tankstelle entfernt untergebracht war, hatte einen gewissen urbanen Reiz. Und ich bin jetzt schon gespannt, was bei unserem „Betriebsausflug“ nach Frankfurt im Oktober auf mich wartet: Von der Absteige hinterm Hauptbahnhof (in der die Zimmer auch stundenweise vermietet wurden) bis zur Suite im Frankfurter Hof (in der ich konstante Angst hatte, versehentlich etwas kaputt zu machen) war schon alles dabei. Letztes Jahr hatten wir in einem ganz neuen Motel One Zimmer bekommen – schön gelegen zwischen Autobahn und Kläranlage. „The glamour never stops!“

Aber natürlich geht es auch ganz anders. Viele Hotels sind weit mehr als Orte, an denen man nach langen Messetagen ins Bett kollabiert. Vielleicht nicht für mich, aber definitiv für Nina. So lautet der Name der jungen Frau, die sich eines Tages mitten in Rom in einer Hotellobby wiederfindet. Draußen regnet es wie aus Kübeln – drinnen ist es luxuriös und sehr, sehr entspannt. Einer der Gäste bietet der tropfnassen Nina seine Hilfe an … und verführt sie kurz darauf nach allen Regeln der Kunst. Eine leidenschaftliche Nacht später weiß Nina: Dieses Hotel ist definitiv das Paradies für liebeshungrige Singlefrauen!

Erzählt wird Ninas Geschichte von unserer Autorin Aimée Laurent, die auch als Reisejournalistin arbeitet und viele Nobelhotels wie ihr eigenes Wohnzimmer kennt. Diese Erfahrungen inspirierten sie 2012 bereits zu ihrem Bestseller DIE VERFÜHRUNG DER MRS. JONES – und liefern nun die Grundlage für DIE WILDE LUST DER NINA B.. Wer weiß: Möglicherweise sind nicht nur die Schilderungen des luxuriösen Hotels authentisch? Vielleicht ist der erotische Reigen, den Nina im Roman erlebt – mit einem Amerikaner, einem britischen Pärchen, einer eiskalten Skandinavierin und immer wieder diesem markanten Geschäftsreisenden aus Deutschland, der ihr Blut zum Kochen bringt – ein bisschen autobiographisch? Ein Gentleman würde diesbezüglich natürlich nie nachhaken. Ein Lektor schon! Aimées Antwort: „Du darfst mich alles fragen“, schnurrte sie am Telefon. „Aber wissen musst du nichts …“

Manche erotische Romane sind bekanntlich so wenig reizvoll wie ein heruntergekommenes Hotel oder ein stumpfes „Rein, raus, fertig ist der Klaus“. DIE WILDE LUST DER NINA B. aber hat diesen ganz besonderen Zauber: Wenn man dieses Buch liest, wird aus einem grauen Nachmittag ein aufregendes Erlebnis; man fühlt sich umschmeichelt; das Kopfkino startet; wir beginnen, uns zu entspannen … und wer weiß: Vielleicht wird Aimée Laurents Roman in diesem Jahr dafür sorgen, dass ich während der diesjährigen Buchmesse in Frankfurt jede Nacht tief und fest und mit einem wissenden Lächeln schlafe?

 Vorgestellt von Timothy, dotbooks-Programmleiter

Timothy Sonderhüsken