ZWEI HALBE LEBEN von Rebecca Stephan
vorgestellt von Timothy Sonderhüsken, Verlagsleiter
Es gibt viele Arten von Liebesgeschichten: die beschwingten, vergnügten – und die großen, epischen. Die, bei denen man am Anfang eigentlich schon weiß, wie sie am Ende ausgehen – und die, von denen wir immer wieder überrascht werden.
ZWEI HALBE LEBEN beginnt dramatisch: Im Jahr 1944 flüchten in Frankfurt zwei sehr unterschiedliche Menschen vor einem Bombenangriff in einen Keller und werden dort verschüttet. Max, der Sohn einer reichen Familie, und Sophie, die aus einfachen Verhältnissen stammt, sind gefangen – und fühlen sich doch bald befreiter als je zuvor: In langen Gesprächen entsteht zwischen ihnen ein Band, das erst zart ist und sie doch bald fest aneinander bindet. Dann aber werden sie … nun, man muss es wohl »gerettet« nennen. Obwohl sie es sich anders wünschen, bleibt ihnen keine andere Wahl, als in ihre alten Leben zurückzukehren: Max muss sich den ehrgeizigen Plänen seiner Eltern beugen, Sophie die lieblose Ehe weiterführen, in der sie noch nie einen Moment des Glücks empfunden hat.
Sollte dies schon das Ende der Geschichte von Max und Sophie sein? Natürlich nicht! Und so versprechen die beiden einander, sich in genau einem Jahr auf dem Frankfurter Römer zu suchen, ohne aber eine genau Uhrzeit auszumachen. Wenn das Schicksal, das sie schon einmal zueinander geführt hat, ihnen gnädig ist, dann werden sie den Mut und die Kraft finden, gemeinsam gegen alle gesellschaftlichen Regeln zu verstoßen. Wenn … ja, wenn … Denn tatsächlich kommt es nicht zu diesem schicksalshaften Treffen. Auch nicht im nächsten Jahr, oder in den darauffolgenden.
Rebecca Stephan – das Pseudonym, unter dem die Bestseller-Autorin Steffi von Wolff diesen bewegenden Roman veröffentlich hat – erzählt einfühlsam von einer Liebe, die nicht sein darf, und von ZWEI HALBEN LEBEN, die Max und Sophie von nun an führen müssen, immer in der Hoffnung, dass sie sich eines Tages wieder gegenüberstehen werden. Ob es dazu kommt? Das müssen Sie selbst herausfinden!
ZWEI HALBE LEBEN ist die Geschichte zweier sehr unterschiedlicher Lebensentwürfe, die typisch sind für das Deutschland der Nachkriegsjahre und uns an all die Menschen erinnern, die in den 50er und 60er Jahren noch lange nicht so frei waren, wie wir es heute sind. Diese Liebesgeschichte hat mich von den ersten Seiten an gefesselt und mehr als einmal zu Tränen gerührt – sie ist gerade deshalb so bewegend, weil sie unglaublich authentisch wirkt und es nicht nötig hat, sich in den Gefühlskitsch zu flüchten.
Ja, es gibt viele Arten von Liebesgeschichten. Diese hier ist eine große, epische – und eine, die ich Ihnen ganz besonders empfehlen möchte.
Lesetipp der Woche:
ZWEI HALBE LEBEN von Rebecca Stephan
vorgestellt von Timothy Sonderhüsken, Verlagsleiter