»DIE LESER BEGLEITEN EIN MÄDCHEN AUF IHREM WEG ZU EINER STARKEN UND MUTIGEN FRAU …«
Ein Gespräch mit unserer Autorin Rebecca Michéle über die Faszination mit den Tudors, die Veränderungen, die sie England brachten und die Geschichte eines Mädchens, das in dieser Welt tapfer voranschreitet.
Liebe Frau Michéle, DIE ZWEITE KÖNIGIN spielt zu Zeiten von Heinrich VIII. und seinen Nachfolgerinnen Mary und Elisabeth. Was fasziniert Sie am meisten am 16. Jahrhundert?
Rebecca Michéle: »Die Herrschaft der Tudors (1485 – 1603) ist für mich die faszinierendste Epoche der englischen Geschichte, weil sie so viele Veränderungen mit sich brachte, die sich bis in die heutige Zeit auswirken. Durch die Insellage begann die Renaissance (der Umbruch vom Mittelalter zur Neuzeit) in England später als z.B. in Frankreich und Italien. Außerdem löste sich England unter König Heinrich VIII. vom Papst und der Kirche in Rom und bildete eine eigene anglikanische Kirche, mit dem jeweiligen Herrscher als Oberhaupt. Das ist bis heute unverändert geblieben. Unter Heinrichs, zunächst unerwünschter, Tochter Elisabeth I. wurde England dann auch noch zur Weltmacht auf den Meeren. Die Machtkämpfe und Turbulenzen dieser Zeit bieten also allen Raum, den eine Geschichte voller Schicksalsschläge und Gefühle wie ›Die zweite Königin‹ braucht!«
DIE ZWEITE KÖNIGIN handelt nicht nur von turbulenten historischen Ereignissen, sondern erzählt vor allem die Geschichte von Margret, die als Tochter einer verurteilten Hexe tapfer ihren Weg weitergeht. Verraten Sie uns mehr über sie?
Rebecca Michéle: »Zu Beginn ist Margret eine unbedeutende, auf dem Land lebende Magd, die unter normalen Umständen von den großen Veränderungen im Land kaum etwas mitbekommen hätte, noch weniger in diese involviert gewesen wäre. Wie alle Menschen ihrer Herkunft und ihres Standes kann sie weder lesen noch schreiben. Die Ähnlichkeit mit der Prinzessin Elisabeth katapultiert Margret dann in eine ihr neue, unbekannte Welt, und sie wird in den Strudel von Intrigen, menschlicher Gier und skrupelloser Machtpolitik gezogen.
Die fiktiven Figuren und deren Erlebnisse in DIE ZWEITE KÖNIGIN sind eng mit realen Personen und Ereignissen verknüpft, ohne die Historie zu beugen. Der Roman bietet aber mehr als historische Korrektheit, nämlich Unterhaltung und ein stetiges Mitfiebern mit der Hauptfigur Margret! Die Leser begleiten ein Mädchen auf ihrem Weg zu einer starken und mutigen Frau und erfahren dabei die Hintergründe, die England im 16. Jahrhundert gravierende Umbrüche bescherten.«
Trotz aller Gefahr, in der sie schwebt, hofft Margaret dennoch auf die wahre Liebe. Aber der faszinierende Conan Trelawney ist bereits vergeben … Welches ist Ihre Lieblingsszene zwischen den beiden?
Rebecca Michéle: »Am liebsten mag ich die Szene, in der Conan Margret von seiner Jugend erzählt und was zu seiner Ehe mit Clara führte. Zuvor empfand Margret zwar schon Gefühle für Conan, die sie aber unterdrückte, weil der Mann nicht gerade den besten Charakter an den Tag legte. Bei diesem Gespräch lässt Conan zum ersten Mal erkennen, dass unter seiner harten Schale ein weicher Kern steckt, er mental verletzlich ist und sich nach der wahren Liebe sehnt. Ob aus den beiden trotz der widrigen Umstände ein Paar werden kann – das möchte ich an dieser Stelle noch nicht verraten!«
Das Gespräch führte Agnes Ejma aus dem dotbooks-Lektorat.
Rebecca Michéle, 1963 in Rottweil in Baden-Württemberg geboren, eroberte mit ihren historischen Liebesromanen eine große Leserschaft. In ihrer Freizeit trainiert die ehemalige leidenschaftliche Turniertänzerin selbst Tänzer.
Bei dotbooks erschienen bereits Rebecca Michéles Romane:
»Heiße Küsse im kalten Schnee«
Die Website der Autorin: www.rebecca-michele.de
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