Britta Habekost über ihren Krimi „Ein dunkles Spiel“

1. Februar 2017
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Britta Habekost (c) Martin Hausler

„Ich will, dass meine Ermittlerin euch beschäftigt, auch wenn ihr die letzte Seite zu Ende gelesen habt“

Unsere Autorin Britta Habekost über Abgründe, Geheimnisse und ihren Krimi „Ein dunkles Spiel“

 

Nun also Jelene Bahl – die Hauptkommissarin aus Mannheim, die in meinem Krimi „Ein dunkles Spiel“ einem unheimlichen Entführungsfall nachgehen muss.
Während ich dieses Buch schrieb, fiel mir plötzlich auf, dass ich mich bei den Krimis, die mich am meisten beeindruckt haben, fast nie an den eigentlichen Fall erinnere. Sondern immer nur an Persönlichkeit, Vergangenheit und Abgründe des Hauptprotagonisten. Warum? Weil der Fall idealerweise geklärt und zu den Akten gelegt wird. Der Kommissar hingegen lebt weiter und muss, wenn der Leser die letzte Seite zugeschlagen hat, seine Wunden lecken, seine persönlichen Befindlichkeiten ordnen und nimmt sich vielleicht vor, dass diese ihn beim nächsten Fall nicht erneut aus dem Gleichgewicht reißen.
So wie bei Jelene Bahl.

habekost-ein-dunkles-spiel-2Ihr Gleichgewicht ist schon vor Ermittlungsbeginn angeschlagen. Warum bricht eine erwachsene Frau ins Haus ihrer Eltern ein und wühlt in alten Dokumenten? Warum herrscht zwischen ihr und ihren Eltern diese bittere Sprachlosigkeit? Warum ist diese aufgeschlossene Frau so einsam und verletzlich? Niemand kann sich vorstellen, was sie als Jugendliche durchgemacht hat, was ihr Vertrauen derart erschüttert hat, dass sie dieses nur noch gegenüber ihrem Tätowierer aufbringen kann.

Jelene will endlich das Geheimnis ihrer Familie lösen und heuert einen Privatdetektiv an, aber der Mordfall, ein zusätzlicher Cold Case und nicht zuletzt ihr ziemlich sonderbarer neuer Vorgesetzter halten sie davon ab.
Ich habe mir erlaubt, dem Leser in „Ein dunkles Spiel“ nur eine Fährte zu legen, die erst in der Fortsetzung hinter Jelenes Geheimnis führt. Ich will, dass Jelene Bahl euch beschäftigt, wenn ihr die letzte Seite zu Ende gelesen habt, dass sie euch noch eine Weile begleitet. Solange, bis ihr den Fall aus „Ein dunkles Spiel“ vielleicht vergessen habt und euch nur noch fragt: Was macht eigentlich Jelene Bahl in der Zwischenzeit?