Mareike Daum und die Emanzipation – oder: Politik trifft Prada

22. April 2015
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Mareike Daum (c) Carmen Palmer

Mareike Daum (c) Carmen Palmer

„Braucht die Welt denn noch ein Feminismus-Buch?“, hörte ich in letzter Zeit häufig. Oh ja!, sage ich. Vielleicht nicht gerade die Welt, aber wir Frauen ganz bestimmt.

Ich habe „High Heels an die Macht – Feminismus, aber sexy“ geschrieben, weil mir in meiner über fünfjährigen Berufspraxis in der Pressestelle einer Parteizentrale klar geworden ist, dass das Business männlich ist. It’s a Man’s World. Weiblichkeit? Oft Fehlanzeige. Weiblichkeit hat in unserer Gesellschaft, den Unternehmen und dem Denken (der Männer) noch keinen Platz. Noch immer wird uns Frauen geraten: Du musst die männlichen Spielregeln beherrschen, wenn du Karriere machen willst. Sprich: auftreten und kommunizieren wie ein Mann. Doch ich finde, dass wir von wahrer Emanzipation erst dann sprechen können, wenn sich das Spiel geändert hat und Weiblichkeit kein Karrierekiller mehr ist.

Auf dem Weg zu wahrer Gleichstellung zwischen Männern und Frauen muss noch viel getan werden. Denken wir an die geringe Zahl von Frauen in Führungspositionen oder denken wir an die immer noch bestehende Lohnungleichheit. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass sich die Wirtschaft freiwillig nicht öffnet, deshalb sehe ich die Quote ganz pragmatisch als Instrument, um die Realität in Wirtschaft und Politik für Frauen besser zu machen. Mit der kürzlich gesetzlich verankerten Frauenquote beginnt ein Kulturwandel – aber es müssen noch viele Schritte (in High Heels) gemacht werden. Ich denke hier noch besonders an eine soziale Infrastruktur, die uns Frauen Kind und Karriere ermöglicht; Stichpunkt flexiblere Arbeitszeiten oder Betriebskitas.

Daum 3Erwarten Sie jetzt allerdings kein staubtrockenes Feminismus-Buch mit unzähligen Studien: „High Heels an die Macht“ ist erfrischend anders. Mir kam schon zu Ohren, dass es eine Mischung aus dem Spiegel und der Vogue sei. Das trifft es eigentlich ganz gut. Politik trifft Prada. Oder genauer gesagt: „High Heels an die Macht“ ist eine kurzweilige und humorvolle Reise in die Welt der Frauengleichberechtigung – untermalt mit unterhaltsamen Anekdoten aus meinem Berufsleben oder Alltag. Trockene Feminismus-Bücher hat diese Welt wirklich genug. „High Heels an die Macht“ ist kurzweilig, provokant und humorvoll. Und ganz nebenbei eine Hommage an die Weiblichkeit.