Martina Bick über die Krimireihe MARIE MAAS

8. August 2014
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Martina Bick an ihrem Schreibtisch

Martina Bick an ihrem Schreibtisch

MARIE MAAS – WIE ES DAZU KAM von Martina Bick:

Auf die Idee, mir die Figur einer Kriminalkommissarin auszudenken, brachte mich ein Literaturagent Anfang der 90er Jahre. Es gab damals soweit ich wusste nur Kommissarin Katharina Ledermacher von Richard Hey, zwei Krimi-Bände, die ich mit Begeisterung gelesen hatte, und den ersten, fabelhaften Band mit Bella Block von Doris Gercke. Ich konnte mich zwar mit der Vorstellung, Polizeiarbeit beschreiben zu müssen, nicht so richtig anfreunden, aber als ich während eines Urlaubs in Südfrankreich an einem kleinen, weißen Ferienhäuschen in großen Lettern den Namen „Marie Maas“ stehen sah, hatten                                                                     die Zweifel ein Ende – zurück in Hamburg fing ich einfach an, zu schreiben.

Der  dritte Fall

Der dritte Fall von Marie Maas

Ich gab Marie den Schriftsteller Tomkin zum Freund, damit die beiden sich über Literatur unterhalten konnten. St. Pauli und das Rotlichtmilieu interessierten mich wenig. Stattdessen stand ich morgens früh auf, um auch weniger spektakuläre Stadtteile wie Barmbek, Finkenwerder oder Hamm – die damals noch jungfräulich unbeschrieben waren – im Alltagsbetrieb zu erkunden. Ich kannte ein bisschen die Grundlagen der Polizeiarbeit aus meinen früheren Jobs im Anwaltsbüro, gerade wenig genug, um nicht blockiert zu werden von den realen Arbeitsbedingungen, die natürlich wesentlich weniger spannend und viel bürokratischer sind, als man es einem Kriminalroman zumuten könnte. Ich hatte ein paar Gefängnisse von innen gesehen, ich kannte ein bisschen die Kleinganoven-Szene, so wie es sie heute vermutlich gar nicht mehr gibt, und  hatte auch einigen Gerichtsverhandlungen beigewohnt, in denen Kleinkriminelle und Eierdiebe verknackt wurden. Außerdem hatte und habe ich immer noch Spaß daran, überall neugierig herumzuschnüffeln, zu versuchen, die Zusammenhänge zu erkunden und zu verstehen und meine Gedanken anschließend aufzuschreiben.

So entstanden in den folgenden Jahren acht Kriminalromane mit der Ermittlerin Marie Maas. Wenn ich vereiste, nahm ich Marie im Hirnstübchen mit und dichtete einen neuen Fall für sie: Ich kellnerte einen Sommer lang auf Föhr und ließ sie auf der Nordseeinsel ermitteln (Nordseegrab / erscheint im September); ich half zwei Monate in Klodzko, Polen, eine barocke Kathedrale zu restaurieren und wohnte in einem Jesuitenkloster – Marie Maas war mit von der Partie (Tödliche Prozession / erscheint im September); ich reiste mehrmals nach Mexiko – Marie Maas reiste mit. Im letzten Band verschlug es mich als Krimi-Stadtschreiberin nach Flensburg – so musste auch Marie allen polizeitechnischen Zuständigkeiten zum Trotz in Flensburg ermitteln. In Büchern geht, was im richtigen Leben nicht geht – aber gehen könnte. Das ist das Wunderbare beim Schreiben und beim Lesen, finde ich. Und darum ist ein Ende nicht in Sicht, auch wenn Marie Maas ihre Tätigkeit seit 2001 eingestellt hat. Ich nehme an, sie hat inzwischen ihr wohlverdientes Pensionsalter erreicht und liest jetzt in aller Ruhe Tomkins Bücher …

Bei dotbooks erschienen bereits die ersten drei Bände der Reihe: „Der Tote und das Mädchen„, „Tod auf der Werft“ und „Die Tote am Kanal„. Die weiteren 5 Bände erscheinen bis zum Ende des Jahres.

Hier stellt euch Sarah Mirschinka, Leiterin Marketing und Vertrieb, die Krimireihe um Marie Maas vor.