Verlagsgeschichten: Schock in der Buchhandlung
Unser Programmleiter Timothy Sonderhüsken arbeitet seit 1991 in der Verlagsbranche – und hat darum schon einiges erlebt. Was er besonders an seinem Job liebt? Das immer noch jeder Tag eine Überraschung für ihn bereit hält. So wie diese hier …
Wunderbar – eine neue Geschichte aus dem Buchhandel, die mich gerade vor Vergnügen juchzen lässt (auch wenn es dabei nicht um uns und nicht mal um eBooks geht):
Ältere Dame: „Guten Tag, ich suche ein Buch.“
Buchhändlerin: „Was darf ich Ihnen zeigen?“
Ältere Dame: „MEIN KAMPF.“
Buchhändlerin stutzt. Aber: Klar, die kommentierte Neuausgabe, wichtiges Buch. Trotzdem fühlt es sich für sie komisch an, danach gefragt zu werden.
Buchhändlerin: „Die Neuausgabe, ja natürlich, sehr gerne, aber die haben wir nicht vorrätig. Ich bestelle sie Ihnen gerne.“
Ältere Dame: „Wieso Neuausgabe? Ich will natürlich das Original.“
Buchhändlerin zuckt zusammen. Und fragt sich: Wieso muss mir das jetzt passieren? Kann sie ihren Nazi-Scheiß nicht woanders kaufen? WARUM will sie sowas überhaupt kaufen? Und wie reagiert man auf so eine Frage: freundlich, brüsk, pädagogisch wertvoll …?
Älterer Mann: „Schatz, ich hab’s, hier liegt ein ganzer Stapel.“
Buchhändlerin: „Bitte wie?“
Ältere Dame: „Ach, sehr schön.“ Sie geht zu ihrem Mann, nimmt ein Buch vom Stapel und fragt: „Das ist jetzt aber schon das Original, oder?“ – und hält der Buchhändlerin ER IST WIEDER DA von Timur Vermes entgegen.
I LOVE IT!