»Wer an sich glaubt und hart arbeitet, kann viel erreichen – das war stets so und gilt auch heute noch!«
Ein Gespräch mit Elfie Ligensa über die Inspiration für ihren epischen Roman über eine junge Edelsteinschleiferin im 19. Jahrhundert, die exotischen Wunder Brasiliens und darüber, was sie ihren Leserinnen und Lesern gerne mit auf den Weg geben möchte.
Liebe Frau Ligensa, was hat Sie zu Ihrem Roman DIE SMARAGDKÖNIGIN inspiriert?
Elfie Ligensa: »Die erste Idee bekam ich bei einem Besuch des deutschen Edelsteinmuseums in Idar-Oberstein. Ich war fasziniert von den dort ausgestellten Objekten, davon, was alles aus den Achaten hergestellt werden kann. Als ich hörte, dass die Achatvorkommen der Gegend in den Jahren um 1800 langsam geringer wurden und die ersten Bewohner nach Übersee auswanderten, um dort nach neuen Schätzen der Erde zu suchen, sprühte ich plötzlich vor Einfällen.«
Andrea, Ihre Protagonistin, rappelt sich nach jedem Schicksalsschlag auf bewundernswerte Weise wieder auf. Was war Ihnen bei dieser Figur wichtig?
Elfie Ligensa: » Andrea, eine begabte Edelsteinschleiferin, ist klug und liebenswert, wissbegierig und neugierig auf ein Leben außerhalb ihres kleinen Heimatortes in der Pfalz. Sie verliert nie ihr Ziel, mehr zu erleben und über die Welt zu erfahren, aus den Augen und setzt sich gegen alle Widerstände auch in der Fremde Brasiliens durch. Mir war aber wichtig, dass bei allem Ehrgeiz, der ihr zu eigen ist, auch das Weiche, Weibliche nicht zu kurz kommt. Ich mag es außerdem, wenn Leser sich durch meine Figuren angesprochen und motiviert fühlen. Meine ›Botschaft‹, wenn Sie es so nennen wollen, ist: ›Wer an sich glaubt und hart arbeitet, kann viel erreichen.‹ Das war stets so und gilt auch heute noch!«
DIE SMARAGDKÖNIGIN zeichnet ein faszinierendes Bild vom exotischen Brasilien des 19. Jahrhunderts. Warum lassen Sie Andrea nicht nur in ihrer deutschen Heimat für ihr Glück kämpfen?
Elfie Ligensa: »Dieser Handlungsort ist die logische Konsequenz aus den recherchierten geschichtlichen Fakten: In Brasilien lagen, so wird berichtet, die Achate damals förmlich auf der Straße. Die erfahrenen Menschen aus dem pfälzischen Idar-Oberstein, die in diese fremde Welt aufbrachen, weil in ihrer Heimat das Vorkommen an den kostbaren Edelsteinen stetig abnahm, erkannten gleich bei ihrer Ankunft deren Wert. Sie entdeckten außerdem Smaragdvorkommen und Amethystminen durch ihr daheim erlerntes Können. Aber Reichtum bedeutet natürlich auch immer Neider – was Andrea als begabte Edelsteinschleiferin in Brasilien vor ganz neue Herausforderungen und sogar Gefahren stellt, denen sie sich mutig stellen muss.«
Wie würden Sie den Roman Ihren zukünftigen Lesern empfehlen?
Elfie Ligensa: »Ich kann meinen Leserinnen und Lesern einen ebenso spannenden wie auch emotionsreichen Roman versprechen, der sie auf eine Reise in eine längst vergangene Zeit mitnimmt, die aufregend und voller Abenteuer war – aber auch gefährlich. Frauen hatten damals leider kaum Rechte. Sie waren Dienstmägde oder Ehefrauen, die daheim zu sein und dem Mann zu gehorchen hatten. Umso tapferer ist es von Andrea, in dieser Zeit ihre Heimat zu verlassen und sich eine eigene Existenz aufzubauen – vor allem in der Fremde Brasiliens. Das ist eine Botschaft – wir sprachen gerade schon darüber – die mir wichtig ist: Man kann alles schaffen, wenn man es wirklich will.«
Gibt es Szenen im Roman, an die Sie sich besonders gern erinnern?
Elfie Ligensa: »Ich gehöre zu den Autorinnen, die sich am Ende des Schreibprozesses mit einem lächelndem und einem weinenden Auge von ihren Figuren und ihrer Geschichte verabschieden. Einerseits hat man sie furchtbar liebgewonnen, andererseits ruft es einen bereits zu neuen Ufern. Was mich aber für immer an die Smaragdkönigin erinnern wird: Bei einem zweiten Besuch in Idar-Oberstein, bei dem ich meine anfängliche Recherche vertiefen konnte, habe ich mir als Andenken ein kleines Amethystarmband gekauft. Mein Mann hat einen Blick darauf geworfen und war froh, dass ich stattdessen nicht über eine eigene Reise nach Brasilien nachgedacht hatte … denn die Smaragde dort sind schließlich wesentlich teurer!« (lacht)
Das Gespräch führte Agnes Ejma aus dem dotbooks-Lektorat.
Elfie Ligensa hat viele Jahre lang in einem großen deutschen Verlag als Redakteurin gearbeitet. Dort hat sie die Arztroman-Serie »Dr. Stefan Frank« erfunden und auch an der Fernsehserie mitgearbeitet. Im Lauf der Jahre hat sie mehr als 100 Heftromane, Kurzgeschichten und zahlreiche Romane geschrieben. Ihre Vorliebe beim Schreiben gehört aber den historischen Stoffen. Wenn Elfie Ligensa sich von ihrem Schreibtisch losreißen kann, zieht es sie in fremde Länder, wo sie Inspiration für neue Romane sammelt.
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