Markus Heitz im Interview

25. Februar 2016
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Markus Heitz (c) Martin Höhne

Markus Heitz (c) Martin Höhne

„Das war blankester Horror!“

Bestsellerautor Markus Heitz über die Schauergeschichten, die Gefahren von Treppen und seine Horror-Story SCHWEIGEPFLICHT.

 

Lieber Markus, was reizt Dich daran, neben Deinen umfangreichen Romanen auch Kurzgeschichten und Erzählungen zu schreiben wie SCHWEIGEPFLICHT?

Markus Heitz: „Die Klarheit und Deutlichkeit auf kleinstem Spielraum – buchstäblich. Es muss alles da sein, wie in einer Essenz. Manche denken, es sei einfacher als Romane zu verfassen, aber da warne ich die Leichtgläubigen.“

 

In Deinen Werken geht es oft brutal und blutig zu – und Du begeisterst damit Leser, die alles andere als gewaltbereit sind. Wie passt das zusammen?“

Markus Heitz: „Das ist die Diskrepanz, wie man sie auch aus dem Thriller-Bereich kennt. Da wird entführt, abgeschnitten, abgehackt, erschossen und weitaus mehr – und die Menschen lesen es gerne. Denn: Schauergeschichten haben die Menschen stets fasziniert. Ich denke, dass die Sprache sich geändert hat; es existieren zudem neue Settings, neue Szenarios, aber über allem steht der Schauder und die Lust an Mordgeschichten und am Unbegreiflichen, die es in allen Epochen gab.“

 

Heitz, Schweigepflicht 3Du hast an einer katholischen Privatschule Abitur gemacht – und bist heute einer der erfolgreichsten Fantasy- und Horrorautoren Deutschlands. Ist das ein Widerspruch … oder die logische Folge?

Markus Heitz: „Wenn, dann läge es eher am Mathe-Unterricht. Dabei spielt die Schulform keine Rolle. Alles, was über Grundrechenarten hinausging, war blankester Horror! Im Saarland kann man Mathe nicht abwählen, also habe ich mich an Physik und Chemie gerächt und sie von meinem Stundenplan eliminiert. Nicht zuletzt sterben die meisten Menschen an Physik und Chemie in unserer Welt. Darauf wird viel zu selten hingewiesen.“

 

Und willst Du mit Deiner Horror-Story SCHWEIGEPFLICHT vielleicht auf die Gefahren des Aufzugfahrens hinweisen?

Markus Heitz: „Ich hatte noch nie was gegen Aufzüge und bin da sehr schmerzfrei. Die meisten Menschen kommen wohl eher durch Treppenstürze als Fahrstuhlunfälle ums Leben. Da ist sie wieder, die Physik.“